Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 36

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33.

dann als Kopfkissen. In die andere Hälfte wir dann ein Tisch,

ein paar Stühle und ein Ofen geschafft. Die Fenster werden geflickt

und wo es nötig ist, Türen eingesetzt.An die Wände werden

dann Nägel geschlagen und Mantel, Koppel und Gewehr daraufgehängt.

Oft wird auch ein Gewehrständer gebaut, das ist

dann ein gutes Quartier. Oft ist es auch nur ein kalter Raum

voll Stroh, in dem man kaum eine Tornisterbreite zum Liegen

hat, oder ein dusterer Kuhstall voll Stroh. Stroh ist glücklicherweise

genug vorhanden. Alles nicht ncht ausgedroschen.

Weiter hinten dreschen die Deutschen das Stroh, und unsere Artillerie

und die Sanitätskompagnie, die jetzt nicht viel zu

tun haben, bestellen die Felder und reinigen die Wege. Den

nächsten Tag machten wir von Herlies einen Marsch, das war

nicht wohlgetan, denn am Abend mussten wir mit vollem Tornister

2 Stunden marschieren, und dann die ganze Nacht im Graben

wachen. Auf dem Marsch kamen wir an unseren Artilleriestellungen

vorbei, davor und dahinter waren die ganzen Felder bestreut

mit grossen Granatlöchern, etwas 2 1/2 m Durchmesser und 1 m tief.

Immer in Reihen mit 50 m Abstand. Im Graben war "Dicke Luft".

Die Engländer schossen auf jede Helmspitze, die sich eben zeigte

und mit fabelhafter Genauigkeit. Wir vermuten, dass sie

Zielfernrohre haben, oder ähnliche Mittel besitzen. Dabei wurde

1 Mann getötet und 1 Mann verwundet. Dann fing die englische

Artillerie an, unseren Graben zu beschiessen, aber sie schoss

regelmässig 20-20 m zu weit.Unsere Artillerie denkt: " Haust

du meinen Juden, hau ich deinen Juden," oder vielmehr, Infantristen,

jetzt jagt ein paar " Dicke " in den Graben. Dann

aber fing die Schweinerei an. eine wahrscheinlich neu aufgefahrene

(Artillerie) Batterie beschoss unseren eigenen Graben.


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33.

dann als Kopfkissen. In die andere Hälfte wir dann ein Tisch,

ein paar Stühle und ein Ofen geschafft. Die Fenster werden geflickt

und wo es nötig ist, Türen eingesetzt.An die Wände werden

dann Nägel geschlagen und Mantel, Koppel und Gewehr daraufgehängt.

Oft wird auch ein Gewehrständer gebaut, das ist

dann ein gutes Quartier. Oft ist es auch nur ein kalter Raum

voll Stroh, in dem man kaum eine Tornisterbreite zum Liegen

hat, oder ein dusterer Kuhstall voll Stroh. Stroh ist glücklicherweise

genug vorhanden. Alles nicht ncht ausgedroschen.

Weiter hinten dreschen die Deutschen das Stroh, und unsere Artillerie

und die Sanitätskompagnie, die jetzt nicht viel zu

tun haben, bestellen die Felder und reinigen die Wege. Den

nächsten Tag machten wir von Herlies einen Marsch, das war

nicht wohlgetan, denn am Abend mussten wir mit vollem Tornister

2 Stunden marschieren, und dann die ganze Nacht im Graben

wachen. Auf dem Marsch kamen wir an unseren Artilleriestellungen

vorbei, davor und dahinter waren die ganzen Felder bestreut

mit grossen Granatlöchern, etwas 2 1/2 m Durchmesser und 1 m tief.

Immer in Reihen mit 50 m Abstand. Im Graben war "Dicke Luft".

Die Engländer schossen auf jede Helmspitze, die sich eben zeigte

und mit fabelhafter Genauigkeit. Wir vermuten, dass sie

Zielfernrohre haben, oder ähnliche Mittel besitzen. Dabei wurde

1 Mann getötet und 1 Mann verwundet. Dann fing die englische

Artillerie an, unseren Graben zu beschiessen, aber sie schoss

regelmässig 20-20 m zu weit.Unsere Artillerie denkt: " Haust

du meinen Juden, hau ich deinen Juden," oder vielmehr, Infantristen,

jetzt jagt ein paar " Dicke " in den Graben. Dann

aber fing die Schweinerei an. eine wahrscheinlich neu aufgefahrene

(Artillerie) Batterie beschoss unseren eigenen Graben.



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  • August 19, 2017 00:06:51 Tina Emm

    33.

    dann als Kopfkissen. In die andere Hälfte wir dann ein Tisch,

    ein paar Stühle und ein Ofen geschafft. Die Fenster werden geflickt

    und wo es nötig ist, Türen eingesetzt.An die Wände werden

    dann Nägel geschlagen und Mantel, Koppel und Gewehr daraufgehängt.

    Oft wird auch ein Gewehrständer gebaut, das ist

    dann ein gutes Quartier. Oft ist es auch nur ein kalter Raum

    voll Stroh, in dem man kaum eine Tornisterbreite zum Liegen

    hat, oder ein dusterer Kuhstall voll Stroh. Stroh ist glücklicherweise

    genug vorhanden. Alles nicht ncht ausgedroschen.

    Weiter hinten dreschen die Deutschen das Stroh, und unsere Artillerie

    und die Sanitätskompagnie, die jetzt nicht viel zu

    tun haben, bestellen die Felder und reinigen die Wege. Den

    nächsten Tag machten wir von Herlies einen Marsch, das war

    nicht wohlgetan, denn am Abend mussten wir mit vollem Tornister

    2 Stunden marschieren, und dann die ganze Nacht im Graben

    wachen. Auf dem Marsch kamen wir an unseren Artilleriestellungen

    vorbei, davor und dahinter waren die ganzen Felder bestreut

    mit grossen Granatlöchern, etwas 2 1/2 m Durchmesser und 1 m tief.

    Immer in Reihen mit 50 m Abstand. Im Graben war "Dicke Luft".

    Die Engländer schossen auf jede Helmspitze, die sich eben zeigte

    und mit fabelhafter Genauigkeit. Wir vermuten, dass sie

    Zielfernrohre haben, oder ähnliche Mittel besitzen. Dabei wurde

    1 Mann getötet und 1 Mann verwundet. Dann fing die englische

    Artillerie an, unseren Graben zu beschiessen, aber sie schoss

    regelmässig 20-20 m zu weit.Unsere Artillerie denkt: " Haust

    du meinen Juden, hau ich deinen Juden," oder vielmehr, Infantristen,

    jetzt jagt ein paar " Dicke " in den Graben. Dann

    aber fing die Schweinerei an. eine wahrscheinlich neu aufgefahrene

    (Artillerie) Batterie beschoss unseren eigenen Graben.



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    Aubers, Frankreich

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10705 / 105177
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Contributor
Beate Burckardt
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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