Foto von Franz Kux und Feldpost von den Brüdern Kux, item 56
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und dadurch das Studierzimmer überschwemmt war,
wird dir schon mitgeteilt worden. Jetzt wird den
ganzen Tag tüchtig dort geheizt. Das Plafond ist ganz
braun. [mit Bleistift unterstrichen:] Elis ist im Geiste daran, es neu zu streichen
Die Tapete scheint dort, wo sie trocken wird, unverändert
zu sein. Die Matratze des Liegestuhles war auch ganz
durchnäßt. Um sie schnell wieder gebrauchsfähig zu
machen, denn zum geheizten Zimmer gehörte auch der
bequeme Liegestuhl, haben wir sie nachts im Wohnzimmer
über den Ofen gehängt. Am folgenden Morgen,
Sonntag, war in der Mitte ein großes Loch gebrannt,
auch an der Seite. Nun ist sie wieder naß vom Löschen
jetzt wissen wir nicht, wo wir sie trocknen sollen, da sie
einen häßlichen, schlecht zu vertreibenden Brandgeruch verbreitet,
das Studierzimmer selber noch zu viel Feuchtigkeit
hat. So wird der Liegestuhl jetzt auch ohne Matratze gebraucht.
Dein Speck u. deine Chokolade sind billiger, als wir sie hier
kaufen können, vorausgesetzt, daß sie gut sind. Du kannst
sie dir also nehmen, nur mußt du für Geld sorgen, melde
Dich u. gib ungefähr an, wie viel du wohl wöchentlich haben
mußt. Sind die 5 M. angekommen? Wir müssen noch dem
lieben Gott dankbar sein, wir hätten Alle elendiglich verbrennen
können. Heute haben wir starken Schneefall.
Der arme Papa mußte 1/2 7 Uhr schon nach Geilenkirchen
fahren. Sogleich kommt er zurück, hoffentlich hat der Zug
nicht 1 1/2 – 2 St. Verspätung. Für Sonntag hat Onkel Franz
sich angesagt. Er kann mit der neuen Steuererklärung
nicht fertig werden. Unsere Blumen stehen noch immer
in der Laube, sie sind sicher total erfroren. Schade
um deine Eiche. Ich lege dir noch 5 Mark ein u erwarte,
daß sie glücklich ankommen u dir gut tun.
Und nun Gott befohlen! Mit herzlichem Gruß von Allen
in Liebe
Deine Mutter.
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und dadurch das Studierzimmer überschwemmt war,
wird dir schon mitgeteilt worden. Jetzt wird den
ganzen Tag tüchtig dort geheizt. Das Plafond ist ganz
braun. [mit Bleistift unterstrichen:] Elis ist ein Geiste daran, es neu zu streichen
Die Tapete scheint dort, wo sie trocken wird, unverändert
zu sein. Die Matratze des Liegestuhles war auch ganz
durchnäßt. Um sie schnell wieder gebrauchsfähig zu
machen, denn zum geheizten Zimmer gehörte auch der
bequeme Liegestuhl, haben wir sie nachts im Wohnzimmer
über den Ofen gehängt. Am folgenden Morgen,
Sonntag, war in der Mitte ein großes Loch gebrannt,
auch an der Seite. Nun ist sie wieder naß vom Löschen
jetzt wissen wir nicht, wo wir sie trocknen sollen, da sie
einen häßlichen, schlecht zu vertreibenden Brandgeruch verbreitet,
das Studierzimmer selber noch zu viel Feuchtigkeit
hat. So wird der Liegestuhl jetzt auch ohne Matratze gebraucht.
Dein Speck u. deine Chokolade sind billiger, als wir sie hier
kaufen können, vorausgesetzt, daß sie gut sind. Du kannst
sie dir also nehmen, nur mußt du für Geld sorgen, melde
Dich u. gib ungefähr an, wie viel du wohl wöchentlich haben
mußt. Sind die 5 M. angekommen? Wir müssen noch dem
lieben Gott dankbar sein, wir hätten Alle elendlich verbrennen
können. Heute haben wir starken Schneefall.
Der arme Papa mußte 1/2 7 Uhr schon nach Geilenkirchen
fahren. Sogleich kommt er zurück, hoffentlich hat der Zug
nicht 1 1/2 – 2 St. Verspätung. Für Sonntag hat Onkel Frantz
sich angesagt. Er kann mit der neuen Steuererklärung
nicht fertig werden. Unsere Blumen stehen noch immer
in der Laube, sie sind sicher total erfroren. Schade
um deine Eiche. Ich lege dir noch 5 Mark ein u erwarte,
daß sie glücklich ankommen u dir gut tun.
Und nun Gott befohlen! Mit herzlichem Gruß von Allen
in Liebe
Deine Mutter.
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und dadurch das Studierzimmer überschwemmt war,
wird dir schon mitgeteilt worden. Jetzt wird den
ganzen Tag tüchtig dort geheizt. Das Plafond ist ganz
braun. [mit Bleistift unterstrichen:] Elis ist ein Geiste daran, es neu zu streichen
Die Tapete scheint dort, wo sie trocken wird, unverändert
zu sein. Die Matratze des Liegestuhles war auch ganz
durchnäßt. Um sie schnell wieder gebrauchsfähig zu
machen, denn zum geheizten Zimmer gehörte auch der
bequeme Liegestuhl, haben wir sie nachts im Wohnzimmer
über den Ofen gehängt. Am folgenden Morgen,
Sonntag, war in der Mitte ein großes Loch gebrannt,
auch an der Seite. Nun ist sie wieder naß vom Löschen
jetzt wissen wir nicht, wo wir sie trocknen sollen, da sie
einen häßlichen, schlecht zu vertreibenden Brandgeruch verbreitet,
das Studierzimmer selber noch zu viel Feuchtigkeit
hat. So wird der Liegestuhl jetzt auch ohne Matratze gebraucht.
Dein Speck u. deine Chokolade sind billiger, als wir sie hier
kaufen können, vorausgesetzt, daß sie gut sind. Du kannst
sie dir also nehmen, nur mußt du für Geld sorgen, melde
Dich u. gib ungefähr an, wie viel du wohl wöchentlich haben
mußt. Sind die 5 M. angekommen? Wir müssen noch dem
lieben Gott dankbar sein, wir hätten Alle elendlich verbrennen
können. Heute haben wir starken Schneefall.
Der arme Papa mußte 1/2 7 Uhr schon nach Geilenkirchen
fahren. Sogleich kommt er zurück, hoffentlich hat der Zug
nicht 1 1/2 – 2 St. Verspätung. Für Sonntag hat Onkel Frantz
sich angesagt. Er kann mit der neuen Steuererklärung
nicht fertig werden. Unsere Blumen stehen noch immer
in der Laube, sie sind sicher total erfroren. Schade
um deine Eiche. Ich lege dir noch 5 Mark ein u erwarte,
daß sie glücklich ankommen u dir gut tun.
Un nun Gott befohlen! Mit herzlichem Gruß von Allen
in Liebe
Deine Mutter.
Description
Save description- 50.7753455||6.0838868||
Aachen
- 49.5043586||3.451584799999978||||1
Anizy-le-Château, Frankreich
Location(s)
Story location Anizy-le-Château, Frankreich
Document location Aachen
- ID
- 6521 / 75329
- Contributor
- Paul Kux
January 31, 1917 – January 31, 1917
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- Deutsch
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- Eastern Front
- Western Front
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- Artillery
- Trench Life

















































































































































































































































































































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