Feldpost vom Oberleutnant Hugo Protivensky an seine Frau, item 30

• March 27, 2017 18:12:06 Eva Anna Welles (AUT)

  30

   
  

  ein Gruppenbild, wo ich auch darauf bin. Du,

  Afferl, bist mit Deinem Konterfei spar

  samer , weil Du Dir auf keinem schön

  genug bist; nichts desto trotz, würde es

  mich sehr freuen, kriegte ich wieder einmal

  eins!

       Grüße mir die Eltern recht herzlich.

       Einen schönen Kuß kriegst Du von

                 Deinem

                                 Hugo

  5. VII. 15                                                                                                        (27.)

   

   

  Armes Fraui, hat jetzt so lange nichts gekriegt von

  Manne, der immer tiefer nach  Rußland einrückt.

  Aber vergessen hat er seinen Liebling  nicht; wenn 

  des Tagesarbeit vorüber war, ist er hinübergewan"

  dert  zu ihm, in die Grunewaldstraße; zu tiefsinnigen

  Debatten ist es allerdings dabei nicht gekommen,

  nur zu Zärtlichkeiten und dann ist er einge"

  schlafen, der pani capitan mit dem Gedan"

  ken an die Frau mit leuchtenden Blondhaar. -

  Die Gegend hat  gewechselt, aus der berüchtig"

  tigen Tanewregion mit ihrem Sandmeer

  sind wir heraus und liegen nun am Por-

  bach. Gottlob, denn zwischen hier und dem

  Sande gabs einen Gegend mit Wasser"

  mangel; wir fanden nur große Tümpel

  und sehr tiefe, einzelne Brunnen; bis 30 m

  tief, endlos  dauerte es ehe der Eimer herauf

   
  

• March 27, 2017 18:02:53 Eva Anna Welles (AUT)

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  ein Gruppenbild, wo ich auch darauf bin. Du,

  Afferl, bist mit Deinem Konterfei spar

  samer , weil Du Dir auf keinem schön

  genug bist; nichts desto trotz, würde es

  mich sehr freuen, kriegte ich wieder einmal

  eins!

       Grüße mir die Eltern recht herzlich.

       Einen schönen Kuß kriegst Du von

                 Deinem

                                 Hugo

  5. VII. 15                                                                                                        (27.)

   

   

  Armes Fraui, hat jetzt so lange nichts gekriegt von

  Manne, der immer tiefer nach  Rußland einrückt.

  Aber vergessen hat er seinen Liebling  nicht; wenn 

  des Tagesarbeit vorüber war, ist er hinübergewan"

  dert  zu ihm, in die Grunewaldstraße; zu tiefsinnigen

  Debatten ist es allerdings dabei nicht gekommen,

  nur zu Zärtlichkeiten und dann ist er einge"

  schlafen, der pani capitan mit dem Gedan"

  ken an die Frau mit leuchtenden Blondhaar. -

  Die Gegend hat  gewechselt, aus der berüchtig"

  tigen Tanewregion mit ihrem Sandmeer

  sind wir heraus und liegen nun am ... . Gottlob, denn zwischen hier und dem

  Sande gabs einen Gegend mit Wasser"

  mangel; wir fanden nur große Tümpel

  und sehr tiefe, einzelne Brunnen; bis 30 m

  tief, endlos  dauerte es ehe der Eimer herauf

   
  

  
  

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