Liebesbriefe zwischen Fritz Kreisel und Trudel Joseger, item 81

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

81

 rechte Seite 

wir haben jetzt einen so guten Hauptmann bekommen, daß wir jetzt, man möchte bald sagen den Himmel auf Erden haben, während wir bis zu 22.d.M.  die reine Hölle hatten.

    Du kannst Dir also denken und wohl begreifen, daß man das Leben als Jammer und Elend empfand und satt hatte, wenn man einen so verrückten vielen Dienst von täglich bald 20 Stunden und 4 Stunden Schlaf hatte und dazu noch den Irrweg unserer Liebe und die vielen Gedanken und Vorwürfe dazu. 

    Nun ist aber meine Stimmung wieder gehoben und fühle ich an meinem Herzschlag, das Dir mein Herz genau noch so wie früher treu und lieb entgegenschlägt und nun kommt vollends noch die Hoffnung hinzu, Dich bald wiederzusehen.

    Liebes Herz! Mein Trudchen! Mein Leben, mein Alles! Ich werde erst heute über 8 Tage fahren, damit Du an diesem freien Sonntag mich 3²° vom Bahnhof abholen einmal kannst. Vergiß dann einmal alle Sorge, Müh und Plage und trete mir recht freudigen Herzens entgegen, reiche frei mir Deine Hand und zu allem Reden haben wir doch dann 4 Tage Zeit.

    Wie es immer so ist, wenn die Sorgen sich wieder so nahe fühlen, leide ich an wirklicher Herzenssehnsucht. Mich dürstet direkt nach Deinem Kusse und Deinem Umarmen. Ich gehe ja deswegen auch keinen Tag die Woche fort, nur damit ich mich doppelt an Dir wohl fühle, wenn ich Dir so rein und treu in die Augen schauen, Dir die Hand reichen darf.

    Ich bin allein mit meinen Gedanken und nur bei Dir. Da brauche ich keinen Jahrmarkt  mit seinen Freuden.

    Bei Molly mag es gehen. Auch beim Erich läßt es sich bei seinem Schlage wie er nun einmal und nicht zu ändern ist, nicht verdenken, wenn er sich sein Leben auf alle Art schön macht und als richtiger Soldat mit dem Ausgehen auch sein Mädchen hat. Aber da 

 

Transcription saved

81

 rechte Seite 

wir haben jetzt einen so guten Hauptmann bekommen, daß wir jetzt, man möchte bald sagen den Himmel auf Erden haben, während wir bis zu 22.d.M.  die reine Hölle hatten.

    Du kannst Dir also denken und wohl begreifen, daß man das Leben als Jammer und Elend empfand und satt hatte, wenn man einen so verrückten vielen Dienst von täglich bald 20 Stunden und 4 Stunden Schlaf hatte und dazu noch den Irrweg unserer Liebe und die vielen Gedanken und Vorwürfe dazu. 

    Nun ist aber meine Stimmung wieder gehoben und fühle ich an meinem Herzschlag, das Dir mein Herz genau noch so wie früher treu und lieb entgegenschlägt und nun kommt vollends noch die Hoffnung hinzu, Dich bald wiederzusehen.

    Liebes Herz! Mein Trudchen! Mein Leben, mein Alles! Ich werde erst heute über 8 Tage fahren, damit Du an diesem freien Sonntag mich 3²° vom Bahnhof abholen einmal kannst. Vergiß dann einmal alle Sorge, Müh und Plage und trete mir recht freudigen Herzens entgegen, reiche frei mir Deine Hand und zu allem Reden haben wir doch dann 4 Tage Zeit.

    Wie es immer so ist, wenn die Sorgen sich wieder so nahe fühlen, leide ich an wirklicher Herzenssehnsucht. Mich dürstet direkt nach Deinem Kusse und Deinem Umarmen. Ich gehe ja deswegen auch keinen Tag die Woche fort, nur damit ich mich doppelt an Dir wohl fühle, wenn ich Dir so rein und treu in die Augen schauen, Dir die Hand reichen darf.

    Ich bin allein mit meinen Gedanken und nur bei Dir. Da brauche ich keinen Jahrmarkt  mit seinen Freuden.

    Bei Molly mag es gehen. Auch beim Erich läßt es sich bei seinem Schlage wie er nun einmal und nicht zu ändern ist, nicht verdenken, wenn er sich sein Leben auf alle Art schön macht und als richtiger Soldat mit dem Ausgehen auch sein Mädchen hat. Aber da 

 

Description

Save description
  • 50.572863717569206||13.001146198364268||

    Annaberg-Buchholz

    ||1
Location(s)
  • Story location Annaberg-Buchholz
Login and add location


ID
1968 / 23824
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Reinhard Nestler
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Western Front

Login to add keywords
  • Women

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note