Liebesbriefe zwischen Fritz Kreisel und Trudel Joseger, item 58

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58

 linke Seite 

bekommen  mit der einzigen Ausnahme, daß ich bei einer Zittauer Familie, die früher in Annaberg wohnte, zum Kaffee  geladen war und dort Sahnekloß, Apfelkuchen  zu vorgesetzt bekam. Zu diesem Nachmittagssonntagkaffee mußte ich mir aber erst Urlaub holen, da an diesem Sonntag Dienst war. Also die richtige Ruhe hatte ich da nicht.

    Wir haben immer noch  keinen Ausgang und sind ein ganzes Vierteljahr hier. So ist es gekommen, daß ich mit der kleinen Ausnahme noch nicht, seit ich hier bin, einmal ausgegangen bin. Und Sonntag dürfen alle Stunden nur paar Mann fort. Am Sonntag, wenn nachmittags dienstfrei, möchte man von dem vielen schweren Dienst ausruhen,

in Ruhe mal  was essen, das heißt, wer was hat, möchte bischen ausruhen, schlafen,

schreiben, möchte putzen für den

 

 

 rechte Seite  

Montag drauf, möchte--- ja was man noch alles möchten möchte. So kommt es, daß ganz wenig überhaupt fortgehen.

    Also ein Vierteljahr hier schon eingesperrt. In die frische Luft kommt man nur meist im Dienste, beim Exerzieren, Marsch, beim Baden gehen, wenn ich in den Kirchenchor gehe. Und dazu dieser ausgesucht schwere so viele Dienst. Keine freie Minute in der Woche. Dazu das entbehrungsreiche Leben, Hungern, Frieren usw. Es gehört schon ein gehöriges Stück Ruhe wie bei mir dazu, daß man die Laune nicht verliert.

   

  

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 linke Seite 

bekommen  mit der einzigen Ausnahme, daß ich bei einer Zittauer Familie, die früher in Annaberg wohnte, zum Kaffee  geladen war und dort Sahnekloß, Apfelkuchen  zu vorgesetzt bekam. Zu diesem Nachmittagssonntagkaffee mußte ich mir aber erst Urlaub holen, da an diesem Sonntag Dienst war. Also die richtige Ruhe hatte ich da nicht.

    Wir haben immer noch  keinen Ausgang und sind ein ganzes Vierteljahr hier. So ist es gekommen, daß ich mit der kleinen Ausnahme noch nicht, seit ich hier bin, einmal ausgegangen bin. Und Sonntag dürfen alle Stunden nur paar Mann fort. Am Sonntag, wenn nachmittags dienstfrei, möchte man von dem vielen schweren Dienst ausruhen,

in Ruhe mal  was essen, das heißt, wer was hat, möchte bischen ausruhen, schlafen,

schreiben, möchte putzen für den

 

 

 rechte Seite  

Montag drauf, möchte--- ja was man noch alles möchten möchte. So kommt es, daß ganz wenig überhaupt fortgehen.

    Also ein Vierteljahr hier schon eingesperrt. In die frische Luft kommt man nur meist im Dienste, beim Exerzieren, Marsch, beim Baden gehen, wenn ich in den Kirchenchor gehe. Und dazu dieser ausgesucht schwere so viele Dienst. Keine freie Minute in der Woche. Dazu das entbehrungsreiche Leben, Hungern, Frieren usw. Es gehört schon ein gehöriges Stück Ruhe wie bei mir dazu, daß man die Laune nicht verliert.

   

  

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    Annaberg-Buchholz

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  • Story location Annaberg-Buchholz
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ID
1968 / 23801
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Reinhard Nestler
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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