Kleiber Manuskript 01 - Vorwort - Pflanzenwelt Turkestans, item 20
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20.
rotblühender Disteln, den europäischen in jeder Beziehung ähnlich;
sie waren der Wohnsitz u. das Ziel zahlreicher Insekten,
namentlich von Schmetterlingen, Hautflüglern u. Käfern. So waren
die Blütenköpfchen dicht besetzt von Blutflecken (Zygaena truckmana,
Tafel XVII./4.), Glasflecken (Syntonis caspia, Tafel XVII./5.), dicken
Erdbienen u. waren der ständige Aufenthaltsort eines gelb bestäubten
Distelrüsslers (Larinus turbinatus, Tafel IV./47); ab u. zu
flog ein schwarz-blauer Sonnenkäfer (Trichodes spectabilis, Tafel III/36, IV/44) oder einer
der spärlich verkommenden Tagfalter (Tafel XX/27-34) herzu.
Das Innere der Körbchen barg oft einen prachtvoll gefärbten Glaphysiden
(Glaphyris oxypteris, Tafel X./117.), der erst nach Vernichtung
des Körbcheninhaltes seinen unzugänglichen Schlüpfwinkel verließ.
Ob Distel u. Winde von Europe eingeschleppt worden waren, könnte
wohl nur duch eine genaue Bestimmung der betreffenden Arten
konstatiert werden; sicher glaube ich dies jedoch von der im Spätsommer
an allen Ecken u. Enden auftretende, blaublühenden Wegwarte
oder falschen Cichorie, die ja auch bei uns trockene u. dürre
Orte bevorzugt.
Die schönsten Pflanzen des Steppenstreifens u. nach meinem Geschmack
wohl auch die schönsten Pflanzenformen Turkestans - natürlich
insoweit mir dessen Flora zugänglich war - überhaupt sind
unbestreitbar die Tamarisken (Tamaricidae), eine auf die nördl.
Halbkugel beschränkte Familie. Sie wuchsen überall, am häufigsten
jedoch an den Rändern der alten Ariks, sowie im Wallgraben, wo
sie direkt kleine Dickichte bildeten. Im Hofe des russ. Offizierspavillions
befand sich auch eine baumartige, matt-rosa blühende Tamariske
von ca 3-4m Höhe, hingegen erreichten diese Pflanzen im Steppenstreif
max. 3/4 Mannshöhe. Ihre stolze Entwicklung finden
die Tamarisken jedoch in den Ton= u. Sandwüsten. Im Mai
begannen sich aus ihren dürren u. zerschlissenen, braunen
Stengeln überall junge Triebe, die sich bald zu feinen, zypressenartigen
Zweigwerk entwickelten, emporzustrecken; besonders
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rotblühender Disteln, den europäischen in jeder Beziehung ähnlich;
sie waren der Wohnsitz u. das Ziel zahlreicher Insekten,
namentlich von Schmetterlingen, Hautflüglern u. Käfern. So waren
die Blütenköpfchen dicht besetzt von Blutflecken (Zygaena truckmana,
Tafel XVII./4.), Glasflecken (Syntonis caspia, Tafel XVII./5.), dicken
Erdbienen u. waren der ständige Aufenthaltsort eines gelb bestäubten
Distelrüsslers (Larinus turbinatus, Tafel IV./47); ab u. zu
flog ein schwarz-blauer Sonnenkäfer (Trichodes spectabilis, Tafel III/36, IV/44) oder einer
der spärlich verkommenden Tagfalter (Tafel XX/27-34) herzu.
Das Innere der Körbchen barg oft einen prachtvoll gefärbten Glaphysiden
(Glaphyris oxypteris, Tafel X./117.), der erst nach Vernichtung
des Körbcheninhaltes seinen unzugänglichen Schlüpfwinkel verließ.
Ob Distel u. Winde von Europe eingeschleppt worden waren, könnte
wohl nur duch eine genaue Bestimmung der betreffenden Arten
konstatiert werden; sicher glaube ich dies jedoch von der im Spätsommer
an allen Ecken u. Enden auftretende, blaublühenden Wegwarte
oder falschen Cichorie, die ja auch be uns trockene u. dürre
Orte bevorzugt.
Die schönsten Pflanzen des Steppenstreifens u. nach meinem Geschmack
wohl auch die schönsten Pflanzenformen Turkestans - natürlich
insoweit mir dessen Flora zugänglich war - überhaupt sind
unbestreitbar die Tamarisken (Tamaricidae), eine auf die nördl.
Halbkugel beschränkte Familie. Sie wuchsen überall, am häufigsten
jedoch an den Rändern der alten Ariks, sowie im Wallgraben, wo
sie direkt kleine Dickichte bildeten. Im Hofe des russ. Offizierspavillions
befand sich auch eine baumartige, matt-rosa blühende Tamariske
von ca 3-4cm Höhe, hingegen erreichten diese Pflanzen im Steppenstreif
max. 3/4 Mannshöhe. Ihre stolze Entwicklung finden
die Tamarisken jedoch in den Ton= u. Sandwüsten. Im Mai
begannen sich aus ihrer dürren u. zerschlissenen, braunen
Stengeln überall junge Triebe, die sich bald zu feinen, zypressenartigen
Zweigwerk entwickelten, emporzustrecken; besonders
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rotblühender Disteln, den europäischen in jeder Beziehung ähnlich;
sie waren der Wohnsitz u. das Ziel zahlreicher Insekten,
namentlich von Schmetterlingen, Hautflüglern u. Käfern. So waren
die Blütenköpfchen dicht besetzt von Blutflecken (Zygaena truckmana,
Tafel XVII./4.), Glasflecken (Syntonis caspia, Tafel XVII./5.), dicken
Erdbienen u. waren der ständige Aufenthaltsort eines gelb bestäubten
Distelrüsslers (Larinus turbinatus, Tafel IV./47); ab u. zu
flog ein schwarz-blauer Kuenkäfer (Trichodes spectabilis, Tafel III/36, IV/44) oder einer
der spärlich verkommenden Tagfalter (Tafel XX/27-34) herzu.
Das Innere der Körbchen barg oft einen prachtvoll gefärbten Glaphysiden
(Glaphyris oxypteris, Tafel X./117.), der erst nach Vernichtung
des Körbcheninhaltes seinen unzugänglichen Schlüpfwinkel verließ.
Ob Distel u. Winde von Europe eingeschleppt worden waren, könnte
wohl nur duch eine genaue Bestimmung der betreffenden Arten
konstatiert werden; sicher glaube ich dies jedoch von der im Spätsommer
an allen Ecken u. Enden auftretende, blaublühenden Wegwarte
oder falschen Cichorie, die ja auch be uns trockene u. dürre
Orte bevorzugt.
Die schönsten Pflanzen des Steppenstreifens u. nach meinem Geschmack
wohl auch die schönsten Pflanzenformen Turkestans - natürlich
insoweit mir dessen Flora zugänglich war - überhaupt sind
unbestreitbar die Tamarisken (Tamaricidae), eine auf die nördl.
Halbkugel beschränkte Familie. Sie wuchsen überall, am häufigsten
jedoch an den Rändern der alten Ariks, sowie im Wallgraben, wo
sie direkt kleine Dickichte bildeten. Im Hofe des russ. Offizierspavillions
befand sich auch eine baumartige, matt-rosa blühende Tamariske
von ca 3-4cm Höhe, hingegen erreichten diese Pflanzen im Steppenstreif
max. 3/4 Mannshöhe. Ihre stolze Entwicklung finden
die Tamarisken jedoch in den Ton= u. Sandwüsten. Im Mai
begannen sich aus ihrer dürren u. zerschlissenen, braunen
Stengeln überall junge Triebe, die sich bald zu feinen, zypressenartigen
Zweigwerk entwickelten, emporzustrecken; besonders
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20.
rotblühender Disteln, den europäischen in jeder Beziehung ähnlich;
sie waren der Wohnsitz u. das Ziel zahlreicher Insekten,
namentlich von Schmetterlingen, Hautflüglern u. Käfern. SO waren
die Blütenköpfchen dicht besetzt von Blutflecken (Zygarna truckmana,
Tafel XVII./4.), Glasflecken (Syntonis caspia, Tafel XVII./5.), dicken
Erdbienen u. waren der ständige Aufenthaltsort eines gelb bestäbten
Distelrüsslers (Larimus turbinatus, Tafel IV./47); ab u. zu
flog ein schwarz-blauer Kuenkäfer (Trichodes spectabilis, Tafel III/36, IV/44) oder einer
der spärlich verkommenden Tagfalter (Tafel XX/27-34) herzu.
Das Innere der Körbchen barg oft einen prachtvoll gefärbten Glaphysiden
(Glaphyris oxypteris, Tafel X./117.), der erst nach Vernichtung
des Körbcheninhaltes seinen unzugänglichen Schlüpfwinkel verließ.
Ob Distel u. Winde von Europe eingeschleppt worden waren, köönnte
wohl nur duch eine genaue Bestimmung der betreffenden Arten
konstatiert werden; sicher glaube ich dies jedoch von der im Spätsommer
an allen Ecken u. Enden auftretende, blaublühenden Wegwarte
oder falschen Cichorie, die ja auch be uns trockene u. dürre
Orte bevorzugt.
Die schönsten Pflanzen des Steppenstreifens u. nach meinem Geschmack
wohl auch die schönsten Pflanzenformen Turkestans - natürlich
insoweit mir dessen Flora zugänglich war - überhauot sind
unbestreitbar die Tamarisken (Tamaricidae), eine auf die nördl.
Halbkugel beschränkte Familie. Sie wuchsen überall, am häufigsten
jedoch an den Rändern der alten Ariks, sowie im Wallgraben, wo
sie direkt kleine Dickichte bildeten. Im Hofe des russ. Offizierspavillions
befand sich auch eine baumartige, matt-rosa blühende Tamariske
von ca 3-4cm Höhe, hingegen erreichten diese Pflanzen im Steppenstreif
max. 3/4 Mannshöhe. Ihre stolze Entwicklung finden
die Tamarisken jedoc in den Ton= u. Sandwüsten. Im Mai
begannen sich aus ihrer dürren u. zerschlissenen, braunen
Stengeln überall junge Triebe, die sich bald zu feinen, zypressenartigen
Zweigwerk entwickelten, emporzustrecken; besonders
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rotblühender Disteln, den europäischen in jeder Beziehung ähnlich;
sie waren der Wohnsitz u. das Ziel zahlreicher Insekten,
namentlich von Schmetterlingen, Hautflüglern u. Käfern. SO waren
die Blütenköpfchen dicht besetzt von Blutflecken (Zygarna truckmana,
Tafel XVII./4.), Glasflecken (Syntonis caspia, Tafel XVII./5.), dicken
Erdbienen u. waren der ständige Aufenthaltsort eines gelb bestäbten
Distelrüsslers (Larimus turbinatus, Tafel IV./47); ab u. zu
flog ein schwarz-blauer Kuenkäfer (Trichodes spectabilis, Tafel III/36, IV/44) oder einer
der spärlich verkommenden Tagfalter (Tafel XX/27-34) herzu.
Das Innere der Körbchen barg oft einen prachtvoll gefärbten Glaphysiden
(Glaphyris oxypteris, Tafel X./117.), der erst nach Vernichtung
des Körbcheninhaltes seinen unzugänglichen Schlüpfwinkel verließ.
Ob Distel u. Winde von Europe eingeschleppt worden waren, köönnte
wohl nur duch eine genaue Bestimmung der betreffenden Arten
konstatiert werden; sicher glaube ich dies jedoch von der im Spätsommer
an allen Ecken u. Enden auftretende, blaublühenden Wegwarte
oder falschen Cichorie, die ja auch be uns trockene u. dürre
Orte bevorzugt.
Die schönsten Pflanzen des Steppenstreifens u. nach meinem Geschmack
wohl auch die schönsten Pflanzenformen Turkestans - natürlich
insoweit mir dessen Flora zugänglich war - überhauot sind
unbestreitbar die Tamarisken (Tamaricidae), eine auf die nördl.
Halbkugel beschränkte Familie.
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20.
rotblühender Disteln, den europäischen in jeder Beziehung ähnlich;
sie waren der Wohnsitz u. das Ziel zahlreicher Insekten,
namentlich von Schmetterlingen, Hautflüglern u. Käfern. SO waren
die Blütenköpfchen dicht besetzt von Blutflecken (Zygarna truckmana,
Tafel XVII./4.), Glasflecken (Syntonis caspia, Tafel XVII./5.), dicken
Erdbienen u. waren der ständige Aufenthaltsort eines gelb bestäbten
Distelrüsslers (Larimus turbinatus, Tafel IV./47); ab u. zu
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Perowsk/Turkestan
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