Kleiber Manuskript 02 - Pflanzenwelt der Oase Osch, item 6

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zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Äste empor,

daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

Außer den Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigten

sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

grundständigen Blättern, sowie schön goldgelbe, nickende Winterlinge;

die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

ich auch unten im Tal auf Lössboden, der Winterling (wahrsch. Eranthis

langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.


      Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

des Felsstückes die sonst ganz ähnliche Frühlingsflora des Tasch-atá, das

sich in einer Entfernung von ca 3-4 km nord-westl. des heiligen Berges erhebt.

Am 29. März fand eine Besteigung des ersten, etwas vorgeschobenen

u. isolierten Stockes des großen, langgestreckten Tasch-atámassivs statt.

Hier trat schon die Bergsteppenflora in schärferer Eigenart hervor, hauptsächlich

vertreten durch schöne u. buntblühende Liliengewächse. Die

Geröllhänge waren bestanden mit schon teilweise blühendem Seekohl

(Crambe), dazu gesellten sich teils versprengte, teils hochaufgeschossene

gelbblühende Pflanzen, die mich einerseits an gewisse Kreuzblütler,

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zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Äste empor,

daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

Außer den Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigten

sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

grundständigen Blättern, sowie schön goldgelbe, nickende Winterlinge;

die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

ich auch unten im Tal auf Lössboden, der Winterling (wahrsch. Eranthis

langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.


      Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

des Felsstückes die sonst ganz ähnliche Frühlingsflora des Tasch-atá, das

sich in einer Entfernung von ca 3-4 km nord-westl. des heiligen Berges erhebt.

Am 29. März fand eine Besteigung des ersten, etwas vorgeschobenen

u. isolierten Stockes des großen, langgestreckten Tasch-atámassivs statt.

Hier trat schon die Bergsteppenflora in schärferer Eigenart hervor, hauptsächlich

vertreten durch schöne u. buntblühende Liliengewächse. Die

Geröllhänge waren bestanden mit schon teilweise blühendem Seekohl

(Crambe), dazu gesellten sich teils versprengte, teils hochaufgeschossene

gelbblühende Pflanzen, die mich einerseits an gewisse Kreuzblütler,


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  • October 31, 2018 16:29:27 Eva Anna Welles (AUT)

    zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Äste empor,

    daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

    spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

    wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

    deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

    Außer den Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigten

    sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

    auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

    zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

    entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

    ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

    Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

    grundständigen Blättern, sowie schön goldgelbe, nickende Winterlinge;

    die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

    u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

    Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

    ich auch unten im Tal auf Lössboden, der Winterling (wahrsch. Eranthis

    langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.


          Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

    des Felsstückes die sonst ganz ähnliche Frühlingsflora des Tasch-atá, das

    sich in einer Entfernung von ca 3-4 km nord-westl. des heiligen Berges erhebt.

    Am 29. März fand eine Besteigung des ersten, etwas vorgeschobenen

    u. isolierten Stockes des großen, langgestreckten Tasch-atámassivs statt.

    Hier trat schon die Bergsteppenflora in schärferer Eigenart hervor, hauptsächlich

    vertreten durch schöne u. buntblühende Liliengewächse. Die

    Geröllhänge waren bestanden mit schon teilweise blühendem Seekohl

    (Crambe), dazu gesellten sich teils versprengte, teils hochaufgeschossene

    gelbblühende Pflanzen, die mich einerseits an gewisse Kreuzblütler,

  • October 31, 2018 16:28:40 Eva Anna Welles (AUT)

    zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Äste empor,

    daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

    spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

    wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

    deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

    Außer den Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigten

    sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

    auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

    zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

    entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

    ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

    Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

    grundständigen Blättern, sowie schön goldgelbe, nickende Winterlinge;

    die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

    u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

    Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

    ich auch unten im Tal auf Lössboden, der Winterling (wahrsch. Eranthis

    langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.


          Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

    des Felsstückes die sonst ganz ähliche Frühlingsflora des Tasch-atá, das

    sich in einer Entfernung von ca 3-4 km nord-westl. des heiligen Berges erhebt.

    Am 29. März fand eine Besteigung des ersten, etwas vorgeschobenen

    u. isolierten Stockes des großen, langgestreckten Tasch-atámassivs statt.

    Hier trat schon die Bergsteppenflora in schärferer Eigenart hervor, hauptsächlich

    vertreten durch schöne u. buntblühende Liliengewächse. Die

    Geröllhänge waren bestanden mit schon teilweise blühendem Seekohl

    (Crambe), dazu gesellten sich teils versprengte, teils hochaufgeschossene

    gelbblühende Pflanzen, die mich einerseits an gewisse Kreuzblütler,


  • October 31, 2018 16:27:42 Eva Anna Welles (AUT)

    zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Äste empor,

    daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

    spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

    wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

    deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

    Außer den Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigten

    sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

    auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

    zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

    entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

    ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

    Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

    grundständigen Blättern, sowie schön goldgelbe, nickende Winterlinge;

    die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

    u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

    Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

    ich auch unten im Tal auf Lössboden, der Winterling (wahrsch. Eranthis

    langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.


          Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

    des Felsstückes die sonst ganz ähliche Frühlingsflora des Tasch-atá, das

    sich in einer Entfernung von ca 3-4 km nord-westl. des heiligen Berges erhebt.

    Am 29. März fand eine Besteigung des ersten, etwas vorgeschobenen

    u. isolierten Stockes des großen, langgestreckten Tasch-atámassivs statt.

    Hier trat schon die Bergsteppenflora in schärferer Eigenart hervor, hauptsächlich

    vertreten durch schöne u. buntblühende Liliengewächse. Die

    Geröllhänge waren bestanden mit schon teilweise blühendem Seekohl

    (Cranobe), dazu gesellten sich teils versprengte, teils hochaufgeschossene

    gelbblühende Pflanzen, die mich einerseits an gewisse Kreuzblütler,


  • October 17, 2018 19:20:21 Gabriele Kister-Schuler

    zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Orte empor,

    daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

    spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

    wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

    deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

    Außer den Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigten

    sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

    auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

    zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

    entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

    ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

    Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

    grundständigen Blättern, sowie schön goldgelbe, nickende Winterlinge;

    die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

    u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

    Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

    ich auch unten im Tal auf Lössboden, den Winterling (wahrsch. Eranthis

    langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.

          Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

    des Felsstückes die sonst ganz ähliche Frühlingsflora des Tasch-atá, das

    sich in einer Entfernung von ca 3-4 km nord-westl. des heiligen Berges erhebt.

    Am 29. März fand eine Besteigung des ersten, etwas vorgeschobenen

    u. isolierten Stockes des großen, langgestreckten Tasch-atámassivs statt.

    Hier trat schon die Bergsteppenflora in schärferer Eigenart hervor, hauptsächlich

    vertreten durch schöne u. buntblühende Liliengewächse. Die

    Geröllhänge waren bestanden mit schon teilweise blühenden Leekote

    (Cranobe), dazu gesellten sich teil versprengte, teil hochaufgeschossene

    gelbblühende Pflanzen, die mich einerseits an gewisse Kreuzblütler,


  • October 11, 2018 14:08:25 Gabriele Kister-Schuler

    zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Orte empor,

    daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

    spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

    wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

    deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

    Augen der Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigte

    sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

    auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

    zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

    entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

    ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

    Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

    grundständigen Blättern, sowie scön goldgelbe, nickende Winterlinge;

    die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

    u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

    Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

    ich auch unten im Tal auf Lössboden, den Winterling (wahrsch. Eranthis

    langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.

          Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

    des Felsstückes die sonst ganz ähliche Frühlingsflora des Tasch-atá, das

    sich in einer Entfernung von ca 3-4 km nord-westl. des heiligen Berges erhebt.

    Am 29. März fand eine Besteigung des ersten, etwas vorgeschobenen

    u. isolierten Stockes des großen, langgestreckten Tasch-atámassivs statt.

    Hier trat schon die Bergsteppenflora in schärferer Eigenart hervor, hauptsächlich

    vertreten durch schöne u. buntblühende Liliengewächse. Die

    Geröllhänge waren bestanden mit schon teilweise blühenden Leekote

    (Cranobe), dazu gesellten sich teil versprengte, teil hochaufgeschossene

    gelbblühende Pflanzen, die mich einerseits an gewisse Kreuzblütler,


  • October 11, 2018 14:04:44 Gabriele Kister-Schuler

    6

    zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Orte empor,

    daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

    spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

    wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

    deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

    Augen der Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigte

    sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

    auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

    zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

    entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

    ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

    Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

    grundständigen Blättern, sowie scön goldgelbe, nickende Winterlinge;

    die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

    u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

    Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

    ich auch unten im Tal auf Lössboden, den Winterling (wahrsch. Eranthis

    langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.

          Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

    des Felsstückes die sonst ganz ähliche Frühlingsflora des Tasch-atá, das

    sich in einer Entfernung von ca 3-4 km nord-westl. des heiligen Berges erhebt.

    Am 29. März fand eine Besteigung des ersten, etwas vorgeschobenen

    u. isolierten Stockes des großen, langgestreckten Tasch-atámassivs statt.

    Hier trat schon die Bergsteppenflora in schärferer Eigenart hervor, hauptsächlich

    vertreten durch schöne u. buntblühende Liliengewächse. Die

    Geröllhänge waren bestanden mit schon teilweise blühenden Leekote

    (Cranobe), dazu gesellten sich teil versprengte, teil hochaufgeschossene

    gelbblühende Pflanzen, die mich einerseits an gewisse Kreuzblütler,


  • October 11, 2018 13:41:24 Gabriele Kister-Schuler

    6

    zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Orte empor,

    daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

    spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

    wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

    deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

    Augen der Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigte

    sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

    auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

    zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

    entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

    ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

    Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

    grundständigen Blättern, sowie scön goldgelbe, nickende Winterlinge;

    die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

    u. machte mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den

    Lerchensporn (Corydalis rutaefolia oder C, Fedtschenkoana, Taf. I.2.) fand

    ich auch unten im Tal auf Lössboden, den Winterling (wahrsch. Eranthis

    langispitate, Tafel I./1.) war auf die Suleimangipfel beschränkt.

          Besser erhalten u. auch reichhaltiger war in Folge der Abgelegenheit

    des Felsstückes die sonst ganz ähliche Frühlingsflora des Tasch-atá,














  • October 11, 2018 13:38:42 Gabriele Kister-Schuler

    6

    zarten, frischgrünen Blättchen u. karminroten Knospen bedeckten Orte empor,

    daneben sah man die jungen Triebe eines Fettkrautes (Crassulaceae) u.

    spärliche Grasbüschel. An den steilen Nordhängen des westl. Horstteiles

    wuchsen noch von häutigen Scheiden halbverhüllte Lilien- oder Irisgewächse,

    deren Entwicklung ich jedoch leider nicht mehr verfolgen konnte.

    Augen der Azaleen, die zweifellos eine Hochgebirgsform darstellen, zeigte

    sich hie u. da zarte, blasslila u. weiße Berganemonen; doch wurde mir

    auf der Spitze des westlichsten Horstgipfels ein prächtiger Anblick:

    zwischen den Felsmassen leuchteten mir dort zahlreiche, freundliche Blumenaugen

    entgegen. Es waren dies auf den höchsten Stellen auf von Löss

    ausgefüllten, rasenbewachsenen Vertiefungen u. Spalten wachsende Berg-

    Lerchensporne mit rötlich-reifen Trauben u. fleischigen, blaugrünen,

    grundständigen Blättern, sowie scön goldgelbe, nickende Winterlinge;

    die Blumenflora erinnerte mich lebhaft an unsere Hochalpenvegetation

    u. macht mir sein Anblick nach dem traurigen Winter große Freude. Den















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