Feldpostbriefe und Feldpostkarten von Hauptmann Eugen Hahn aus Bösingen, item 114
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Mut für kommende Schlachttage an die Überlebenden schloss die Feier, die im Abendsonnenschein zu Ende ging. Unaufhörlich ging der Kanonendonner weiter.
4. - 11 .Juni Zunächst schön, dann hässliches Regenwetter. Feindliches. Art.Feuer nahm immer zu. Am 12 morgens war ich auf der eroberten Doppelhöhe. Vor mir lag das Dort Zillebeke. Die Höhe sah arg aus. zerwühlt und zerstampft. Mittags setzte heftiges Feuer ein. was wir in einem Femsprechunterstand abwarteten. Als es etwas ruhiger wurde, gingen wir heim, mit Dreck überzogen. Regenhaut zerfetzt. In der Nacht vom 12./13. nahm der Gegner die Doppelhöhe wieder. Näheres im Bericht an den König. Schon abends war die Lage ernst. Ich hatte Nachtdienst. Das Telefon ging immerzu. Zunächst beruhigende Meldungen, dann zwischen 4 und 5 Uhr. dass die Engländer eingebrochen waren. Hermann hatte mir schon ein paar Tage vorher einen Brief geschrieben, die Beschießung der Gräben sei derartig haarig, dass man mit allem rechnen muss. Dass wir zusammen sein können, ist für uns beide beruhigend. - Als die Tatsache des Verlustes feststand, dauernde Rücklragen des Armeeoberkommandos und der Ob.Heeresleitung. Mords Berichtsschmiererei. Stimmung allerorts entsprechend. Vertrat etwa 10 Tage auf Ende Juni Ib. Am 29.6. traf Exz.v. Moser in Menin ein. Chef wurde Major Jahn, da Oberstlt. Reinhardt 29.6. R.l 18 bekam. E.twas plötzlich und viel erörtert. Ob es mit dem Verlust der Doppelhöhe zusammenhängt, weiß niemand. Gegen rinde des Monats besserte sich die Lage etwas. Wetter günstiger. Art.feuer ruhiger. Sache kam langsam in Ordnung.
1 .Juli Beginn der engl.-französ. Offensive an der Somme. Wird nicht viel werden. Was dann? - Bei uns probieren sie es auch an allen Ecken und Enden.
5.Juli Wetter abscheulich. Nahezu jeden Tag Regenwetter. Endlos viel Schreiberei. Berichte an König. Armeekorps. Nachrichtenblätter. Da Schall in Urlaub, auch nun Gefangenenvernehmungen. Man hat keine Ruhe, kommt kaum zum Reiten. Wir müssen 183.<7> ID und viel Art. an,.<?>.. abgeben. 26.R.D.<?> scheint sich sehr gut zu halten bei Thiepval. Um Karls Grab die erbittertsten Kämpfe jetzt. Aber die Sache hält. Gestern wieder Kopfweh - und Speitag. Heute besser.
7.Juli Morgens regnet's in Strömen. Nachm. Sonnenschein. - Heute in Menin sehr gemütlicher Kaffee mit Hermann. S.Exz. hat den Chauffeur, der letzthin zu rasch fuhr. 3 l äge einge-sperrt - geht vorbei. An der Somme nahezu unverändert, doch werden noch mehr Truppen gebraucht. Etappe gibt Landsturm an Front und erhält dafür Kav.<?>. Wir behalten nur eine Esk. - Urlaubssperre.
10Juli An der Somme keine nennenswerten Änderungen. Ende Juli wird Bemühen dort wohl aufhören. Ob Engländer dann Friedensverhandlungen beginnen wollen, erscheint mir sehr fraglich. Also weiter Stellungskrieg, bis März 1917 der rücksichtslose U-Bootkrieg gegen England einsetzt. Im März kommt amerikanische Ernte nach England. Unsere U-Boote dann stark vermehrt. Hier etwas ruhigere Tage. Sitze manchmal im Garten. - Gestern Abend beschossen wir Doppelhöhe und Höhe 59 stark. War mit Komm.Gencral auf Kreuzwege <? schlecht leserlich». Wunderbarer Sonntagabend - Sonnenuntergang hinter den Wolken der
platzenden Granaten. Befinden gut.
11.7. An der Somme kaum Veränderung. Erbitterter Kampf, härter als Verdun. In diesen lagen ist's hier etwas ruhiger. Gestern Nacht große Kanonade.
12.7. Ruhiger Tag. - Die französischen Zeitungen schmähen schon in übler Weise. Das kann so rasch nicht mehr in Ordnung kommen. Auch Folgen des Wirtschaftskrieges nach dem
Frieden noch nicht abzusehen
14.7. Heute wieder gegen Typhus geimpft. Wetter miserabel. Großer Bericht über 3.-13 6.
an...<?>
16.7. Großer englischer Erfolg nördlich der Somme bei Lorgneval. Wird wohl repariert wer-den müssen - Die 3 Inf.R. der 117. ID. werden herausgezogen. - Prof. Hofmeister erhielt EK I. Heute Vorführung der Meldehunde bei Bocelaere. Sah mir Rennbahn Polygonwald und
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Bösingen
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- 6555 / 78007
- Contributor
- Sibylle Schreiber
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