Kriegsgefangenen-Zeitschrift aus Ripon / Yorkshire, item 19
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item 19
linke Seite
Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphilosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die frierenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wo auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlöserin von knechtiger Knechtschaft. Sehnsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
und Liebe.
Blecherne Militärmusik paukt in der Ferne: Immer an dem Draht
lang, immer .. an .... dem ...... Draht ........ entlang .........
H. Querner.
rechte Seite
Zeichnung siehe oben
Weihnachtstraum.
Des Meeres Woge rauscht am grauen Bug des Schiffes.
Im Strahl der klaren Wintersonne springt silberweiss der Gischt empor.
An Bord stehn dichtgedrängt, erwartungsvoll die kriegsgefangnen [sic] Offiziere.
Wieviele Monde haben sie der Knechtschaft Joch getragen hinter Draht,
Waren fern der deutschen Heimat, fern auch ihren Lieben! -
Nun spähn verlangend sie zum nahen heim'schen Strand.
Und dem Gestade nähert sich das Schiff; es wirft die Anker.
Von Hochgefühl die Brust geschwellt steh'n nun auf deutschem Boden sie.
Und ich steh' mitten unter ihnen, von Jubel meine Seele voll. -
Doch bald zerstreut nun ist die Schar nach allen Winden.
Das Dampfross faucht; die Räder rasseln;
Das Telegrafen Stangen, die geteilten Fluren
Zu langsam ziehn sie meinem Aug' vorbei.
Das sehnsuchtsvolle Herz es eilt voraus.
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Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphilosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die frierenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wo auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlöserin von knechtiger Knechtschaft. Sehnsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
und Liebe.
Blecherne Militärmusik paukt in der Ferne: Immer an dem Draht
lang, immer .. an .... dem ...... Draht ........ entlang .........
H. Querner.
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Weihnachtstraum.
Des Meeres Woge rauscht am grauen Bug des Schiffes.
Im Strahl der klaren Wintersonne springt silberweiss der Gischt empor.
An Bord stehn dichtgedrängt, erwartungsvoll die kriegsgefangenen Offiziere.
Wieviele Monde haben sie der Knechtschaft Joch getragen hinter Draht,
Waren fern der deutschen Heimat, fern auch ihren Lieben! -
Nun spähn verlangend sie zum nahen heim'schen Strand.
Und dem Gestade nähert sich das Schiff; es wirft die Anker.
Von Hochgefühl die Brust geschwellt steh'n nun auf deutschem Boden sie.
Und ich steh' mitten unter ihnen, von Jubel meine Seele voll. -
Doch bald zerstreut nun ist die Schar nach allen Winden.
Das Dampfross faucht; die Räder rasseln;
Das Telegrafen Stangen, die geteilten Fluren
Zu langsam ziehn sie meines Aug' vorbei.
Das sehnsuchtsvolle Herz es eilt voraus.
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Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphilosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die friedenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelsfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wo auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlöserin von knechtiger Knechtschaft. Sehnsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
und Liebe.
Bleiherne Militärmusik paukt in der Ferne: Immer an dem Draht
lang, immer .. an .... dem ...... Draht ........ entlang .........
H. Querner.
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Weihnachtstraum.
Des Meeres Woge rauscht am grauen Bug des Schiffes.
Im Strahl der klaren Wintersonne springt silberweiss der Gischt empor.
An Bord stehn dichtgedrängt, erwartungsvoll die kriegsgefangenen Offiziere.
Wieviele Monde haben sie der Knechtschaft Joch getragen hinter Draht,
Waren fern der deutschen Heimat, fern auch ihren Lieben! -
Nun spähn verlangend sie zum nahen heim'schen Strand.
Und dem Gestade nähert sich das Schiff; es wirft die Anker.
Von Hochgefühl die Brust geschwellt steh'n nun auf deutschem Boden sie.
Und ich steh' mitten unter ihnen, von Jubel meine Seele voll. -
Doch bald zerstreut nun ist die Schar nach allen Winden.
Das Dampfross faucht; die Räder rasseln;
Das Telegrafen Stangen, die geteilten Fluren
Zu langsam ziehn sie meines Aug' vorbei.
Das sehnsuchtsvolle Herz es eilt voraus.
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Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphilosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die friedenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelsfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wo auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlöserin von knechtiger Knechtschaft. Sehnsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
und Liebe.
Bleiherne Militärmusik paukt in der Ferne: Immer an dem Draht
lang, immer .. an .... dem ...... Draht ........ entlang .........
H. Querner.
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Weihnachtstraum.
Des Meeres Woge rauscht am grauen Bug des Schiffes.
Im Strahl der klaren Wintersonne springt silberweiss der Gischt empor.
An Bord stehn dichtgedrängt, erwartungsvoll die kriegsgefangenen Offiziere.
Wieviele Monde haben sie der Knechtschaft Joch getragen hinter Draht,
Waren fern der deutschen Heimat, fern auch ihren Lieben! -
Nun spähn verlangend sie zum nahen heim'schen Strand.
Und dem Gestade nähert sich das Schiff; es wirft die Anker.
Von Hochgefühl die Brust geschwellt steh'n nun auf deutschem Boden sie.
Und ich steh' mitten unter ihnen, von Jubel meine Seele voll. -
Doch bald zerstreut nun ist die Schar nach allen Winden.
Das Dampfross faucht; die Räder rasseln;
Das Telegrafen Stangen, die geteilten Fluren
Zu langsam ziehn sie meines Aug' vorbei.
Das sehnsuchtsvolle Herz es eilt voraus.
-
linke Seite
Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphilosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die friedenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelsfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wi auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlösering von knechtiger Knechtschaft. Sehnsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
und Liebe.
Bleiherne Militärmusik paukt in der Ferne: Immer an dem Draht
lang, immer .. an .... dem ...... Draht ........ entlang .........
H. Querner.
rechte Seite
Weihnachtstraum.
Des Meeres Woge rauscht am grauen Bug des Schiffes.
Im Strahl der klaren Wintersonne springt silberweiss der Gischt empor.
An Bord stehn dichtgedrängt, erwartungsvoll die kriegsgefangenen Offiziere.
Wieviele Monde haben sie der Knechtschaft Joch getragen hinter Draht,
Waren fern der deutschen Heimat, fern auch ihren Lieben! -
Nun spähn verlangend sie zum nahen heim'schen Strand.
Und dem Gestade nähert sich das Schiff; es wirft die Anker.
Von Hochgefühl die Brust geschwellt steh'n nun auf deutschem Boden sie.
Und ich steh' mitten unter ihnen, von Jubel meine Seele voll. -
Doch bald zerstreut nun ist die Schar nach allen Winden.
Das Dampfross faucht; die Räder rasseln;
Das Telegrafen Stangen, die geteilten Fluren
Zu langsam ziehn sie meines Aug' vorbei.
Das sehnsuchtsvolle Herz es eilt voraus.
-
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Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphiosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die friedenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelsfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wi auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlösering von knechtiger Knechtschaft. Stehsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
und Liebe.
Bleiherne Militärmusik paukt in der Ferne: Immer an dem Draht
lang, immer .. an .... dem ...... Draht ........ entlang .........
H. Querner.
rechte Seite
Weihnachtstraum.
Des Meeres Woge rauscht am grauen Bug des Schiffes.
Im Strahl der klaren Wintersonne springt silberweiss der Gischt empor.
An Bord stehn dichtgedrängt, erwartungsvoll die kriegsgefangenen Offiziere.
Wieviele Monde haben sie der Knechtschaft Joch getragen hinter Draht,
Waren fern der deutschen Heimat, fern auch ihren Lieben! -
Nun spähn verlangend sie zum nahen heim'schen Strand.
Und dem Gestade nähert sich das Schiff; es wirft die Anker.
Von Hochgefühl die Brust geschwellt steh'n nun auf deutschem Boden sie.
Und ich steh' mitten unter ihnen, von Jubel meine Seele voll. -
Doch bald zerstreut nun ist die Schar nach allen Winden.
Das Dampfross faucht; die Räder rasseln;
Das Telegrafen Stangen, die geteilten Fluren
Zu langsam ziehn sie meines Aug' vorbei.
Das sehnsuchtsvolle Herz es eilt voraus.
-
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Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphiosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die friedenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelsfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wi auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlösering von knechtiger Knechtschaft. Stehsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
und Liebe.
Bleiherne Militärmusik paukt in der Ferne: Immer an dem Draht
lang, immer .. an .... dem ...... Draht ........ entlang .........
H. Querner.
rechte Seite
Weihnachtstraum.
Des Meeres Woge rauscht am grauen Bug des Schiffes.
Im Strahl der klaren Wintersonne springt silberweiss der Gischt empor.
An Bord stehn dichtgedrängt, erwartungsvoll die Kriegsgefangenen Offiziere.
Wieviele Monde haben sie der Knechtschaft Joch getragen hinter Draht,
Waren fern der deutschen Heimat, fern auch ihren Lieben! -
Nun spähn verlangend sie zum nahen heim'schen Strand.
Und dem Gestade nähert sich das Schiff; es wirft die Anker.
Von Hochgefühl die Brust geschwellt steh'n nun auf deutschem Boden sie.
Und ich steh' mitten unter ihnen, von Jubel meine Seele voll. -
Doch bald zerstreut nun ist die Schar nach allen Winden.
Das Dampfross faucht; die Räder rasseln;
Das Telegrafen Stangen, die getielten Fluren
Zu langsam ziehn sie meines Aug' vorbei.
Das sehnsuchtsvolle Herz es eilt voraus.
-
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Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphiosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die friedenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelsfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wi auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlösering von knechtiger Knechtschaft. Stehsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
und Liebe.
Bleiherne Militärmusik paukt in der Ferne: Immer an dem Draht
lang, immer .. an .... dem ...... Draht ........ entlang .........
H. Querner.
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Capriccio furioso.
Grauer Beton des Lesesaals droht wie windschiefes
Mauerwerk auf meinem rauchenden Kopf einen Fabrikschornstein
zu bauen. Gedanken von Erkenntnisphiosophie wirbeln im
Hirn einen Tango, der wie abgehackte Elektromusik auf das Trommelfell
tanztönt. Kantsche Wirklichkeitstheorie und grellgrünschillerndes
Tanzlicht schaffen Gedanken des Heimatwehs, in das Stacheldrahtzackenkanten
blutige Fleischfetzen schneiden. In blutleeres Hirn greifen
wühlend kantige knochenknackende Bleichhände, die das "Immer an
dem Draht lang" des Drahtzauns zu einer rasend rotierenden Wirbelmasse,
genannt Drahtpsychose, werden lassen, Contra-re der Doppelkopfschläge
und dozierender Ton des Psyche analysierenden Bauchredners.
Fester ziehe ich die friedenden Kniekehlen in die vor Kälte zitternden
Backenknochen. Stierer Blick bohrt geweitetes Weissauge in
Nebelsfernen. - - - Und von zerreissenden Schleiern wellenzitternde
Sphärenmusik lässt Paradiese entstehen, wi auf blaublumiger
Wiese nackte Menschenpaare dem Gotte der Freiheit lobsingen.
Rotgasig eingehüllte Jungfrau schreitest du mir entgegen, o du
Maria Magdalena, Leidenerlösering von knechtiger Knechtschaft. Stehsuchtgestreckter
Männerarm umfasst weichen Mädchenduft und
sucht Lippe der Liebe ....
Aber donnerkrachender Blitzschlag fällt den Schornstein
zu backsteingehäuftem Trümmerhaufen. Eines Gottes Stimme
nur mahnt eherne Lettern in gedörrte Gehirne von Menschenfreiheit
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Save description- 54.1387805||-1.5242118||||1
Ripon / Yorkshire (Groß-Britannien)
Location(s)
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- 1342 / 12581
- Contributor
- Elke und Rainer Kruse
Aug, 1919
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