Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 52

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 ..linke Seite. 99

nach versteckten [sic] Maschinengewehrfeuer,

über dem freien Gelände vor.

Von oben der Gesang der Geschosse

und Zünder der herunter kommenden

Schrappnells, die auch auf Flieger

geschossen wurden und dann in

der Luft krepierten.

Immer sprungweise, von einem

Trichter in den andern springend,

die Maschinengewehr Geschosse über

uns hinweg gehend, ging es weiter,

bis wir das 200 Meter weite Gelände

hinter uns hatten. Das schönste

war, die Unteroffiziere dieser 3

Gruppen hatten sich "gedrückt", keiner

war zu finden.

Am Nachmittag wurden wir von

den Graben abgelöst und mußten

nun nochmal diese 200 Meter zurück

zu unseren [sic] Graben. Wie ich

zurück gekommen bin, weiß ich

nicht. Gesehn habe ich nichts.


Das alles ging über unsere Kräfte.

Tagelang nichts gegessen, zu trinken

 ..rechte Seite. 100

gab es vorn nichts. Wir lebten nur

von den "Eisernen Portionen" der

gefallenen Kameraden. Aber wir hatten

auch gar keinen Hunger mehr.

Nur Durst, brennenden Durst und

kein Wasser und keine Ablösung.

Wir alle mit den Offizieren waren

dem Verzweifeln nahe, und fragten

uns oftmals "Warum!" Oft kam

es vor, daß ich in ein finsteres,

vor Gestank kaum auszuhaltendes

Erdloch kroch, nach mehreren Stunden

durch herum tasten [sic] erst merkte,

das alles sich klebrig anfaßte. Es lagen

mehrere halb verweste französische

Leichen darin. Aber was machte das

aus. Ich hatte ja vorläufig Schutz.


Endlich nach 18 Tagen und 19

Nächten wurden wir durch die

3. und 5. Bayrischen-Jäger abgelöst.

Wir wollten an unser Glück

kaum glauben. Es war ein ordentlicher

Jubel, als es hieß, nur noch

die eine Nacht, morgen früh rücken

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 ..linke Seite. 99

nach versteckten [sic] Maschinengewehrfeuer,

über dem freien Gelände vor.

Von oben der Gesang der Geschosse

und Zünder der herunter kommenden

Schrappnells, die auch auf Flieger

geschossen wurden und dann in

der Luft krepierten.

Immer sprungweise, von einem

Trichter in den andern springend,

die Maschinengewehr Geschosse über

uns hinweg gehend, ging es weiter,

bis wir das 200 Meter weite Gelände

hinter uns hatten. Das schönste

war, die Unteroffiziere dieser 3

Gruppen hatten sich "gedrückt", keiner

war zu finden.

Am Nachmittag wurden wir von

den Graben abgelöst und mußten

nun nochmal diese 200 Meter zurück

zu unseren [sic] Graben. Wie ich

zurück gekommen bin, weiß ich

nicht. Gesehn habe ich nichts.


Das alles ging über unsere Kräfte.

Tagelang nichts gegessen, zu trinken

 ..rechte Seite. 100

gab es vorn nichts. Wir lebten nur

von den "Eisernen Portionen" der

gefallenen Kameraden. Aber wir hatten

auch gar keinen Hunger mehr.

Nur Durst, brennenden Durst und

kein Wasser und keine Ablösung.

Wir alle mit den Offizieren waren

dem Verzweifeln nahe, und fragten

uns oftmals "Warum!" Oft kam

es vor, daß ich in ein finsteres,

vor Gestank kaum auszuhaltendes

Erdloch kroch, nach mehreren Stunden

durch herum tasten [sic] erst merkte,

das alles sich klebrig anfaßte. Es lagen

mehrere halb verweste französische

Leichen darin. Aber was machte das

aus. Ich hatte ja vorläufig Schutz.


Endlich nach 18 Tagen und 19

Nächten wurden wir durch die

3. und 5. Bayrischen-Jäger abgelöst.

Wir wollten an unser Glück

kaum glauben. Es war ein ordentlicher

Jubel, als es hieß, nur noch

die eine Nacht, morgen früh rücken


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  • June 4, 2018 16:26:05 Beate Jochem

     ..linke Seite. 99

    nach versteckten [sic] Maschinengewehrfeuer,

    über dem freien Gelände vor.

    Von oben der Gesang der Geschosse

    und Zünder der herunter kommenden

    Schrappnells, die auch auf Flieger

    geschossen wurden und dann in

    der Luft krepierten.

    Immer sprungweise, von einem

    Trichter in den andern springend,

    die Maschinengewehr Geschosse über

    uns hinweg gehend, ging es weiter,

    bis wir das 200 Meter weite Gelände

    hinter uns hatten. Das schönste

    war, die Unteroffiziere dieser 3

    Gruppen hatten sich "gedrückt", keiner

    war zu finden.

    Am Nachmittag wurden wir von

    den Graben abgelöst und mußten

    nun nochmal diese 200 Meter zurück

    zu unseren [sic] Graben. Wie ich

    zurück gekommen bin, weiß ich

    nicht. Gesehn habe ich nichts.


    Das alles ging über unsere Kräfte.

    Tagelang nichts gegessen, zu trinken

     ..rechte Seite. 100

    gab es vorn nichts. Wir lebten nur

    von den "Eisernen Portionen" der

    gefallenen Kameraden. Aber wir hatten

    auch gar keinen Hunger mehr.

    Nur Durst, brennenden Durst und

    kein Wasser und keine Ablösung.

    Wir alle mit den Offizieren waren

    dem Verzweifeln nahe, und fragten

    uns oftmals "Warum!" Oft kam

    es vor, daß ich in ein finsteres,

    vor Gestank kaum auszuhaltendes

    Erdloch kroch, nach mehreren Stunden

    durch herum tasten [sic] erst merkte,

    das alles sich klebrig anfaßte. Es lagen

    mehrere halb verweste französische

    Leichen darin. Aber was machte das

    aus. Ich hatte ja vorläufig Schutz.


    Endlich nach 18 Tagen und 19

    Nächten wurden wir durch die

    3. und 5. Bayrischen-Jäger abgelöst.

    Wir wollten an unser Glück

    kaum glauben. Es war ein ordentlicher

    Jubel, als es hieß, nur noch

    die eine Nacht, morgen früh rücken

  • June 4, 2018 16:25:19 Beate Jochem

     ..linke Seite. 99

    nach versteckten [sic] Maschinengewehrfeuer,

    über dem freien Gelände vor.

    Von oben der Gesang der Geschosse

    und Zünder der herunter kommenden

    Schrappnells, die auch auf Flieger

    geschossen wurden und dann in

    der Luft krepierten.

    Immer sprungweise, von einem

    Trichter in den andern springend,

    die Maschinengewehr Geschosse über

    uns hinweg gehend, ging es weiter,

    bis wir das 200 Meter weite Gelände

    hinter uns hatten. Das schönste

    war, die Unteroffiziere dieser 3

    Gruppen hatten sich "gedrückt", keiner

    war zu finden.

    Am Nachmittag wurden wir von

    den Graben abgelöst und mußten

    nun nochmal diese 200 Meter zurück

    zu unseren [sic] Graben. Wie ich

    zurück gekommen bin, weiß ich

    nicht. Gesehn habe ich nichts.


    Das alles ging über unsere Kräfte.

    Tagelang nichts gegessen, zu trinken

     ..rechte Seite. 100

    gab es vorn nichts. Wir lebten nur

    von den "Eisernen Portionen" der

    gefallenen Kameraden. Aber wir hatten

    auch gar keinen Hunger mehr.

    Nur Durst, brennenden Durst und

    kein Wasser und keine Ablösung.

    Wir alle mit den Offizieren waren

    dem Verzweifeln nahe, und fragten

    uns oftmals "Warum!" Oft kam

    es vor, daß ich in ein finsteres,

    vor Gestank kaum auszuhaltendes

    Erdloch kroch, nach mehreren Stunden

    durch herum tasten [sic] erst merkte,

    das alles sich klebrig anfaßte. Es lagen

    mehrere halb verweste französische

    Leichen darin. Aber was machte das

    aus. Ich hatte ja vorläufig Schutz.


    Endlich nach 18 Tagen und 19

    Nächten wurden wir durch die

    3. und 5. Bajrischen-Jäger ab-

    gelöst. Wir wollten an unser Glück

    kaum glauben. Es war ein ordent-

    licher Jubel, als es hieß, nur noch

    die eine Nacht, morgen früh rücken


  • June 4, 2018 16:23:50 Beate Jochem

     ..linke Seite. 99

    nach versteckten [sic] Maschinengewehrfeuer,

    über dem freien Gelände vor.

    Von oben der Gesang der Geschosse

    und Zünder der herunter kommenden

    Schrappnells, die auch auf Flieger

    geschossen wurden und dann in

    der Luft krepierten.

    Immer sprungweise, von einem

    Trichter in den andern springend,

    die Maschinengewehr Geschosse über

    uns hinweg gehend, ging es weiter,

    bis wir das 200 Meter weite Gelände

    hinter uns hatten. Das schönste

    war, die Unteroffiziere dieser 3

    Gruppen hatten sich "gedrückt", keiner

    war zu finden.

    Am Nachmittag wurden wir von

    den Graben abgelöst und mußten

    nun nochmal diese 200 Meter zurück

    zu unseren [sic] Graben. Wie ich

    zurück gekommen bin, weiß ich

    nicht. Gesehn habe ich nichts.


    Das alles ging über unsere Kräfte.

    Tagelang nichts gegessen, zu trinken

     ..rechte Seite. 100

    gab es vorn nichts. Wir lebten nur

    von den "Eisernen Portionen" der

    gefallenen Kameraden. Aber wir hat-

    ten auch gar keinen Hunger mehr.

    Nur Durst, brennenden Durst und

    kein Wasser und keine Ablösung.

    Wir alle mit den Offizieren waren

    dem Verzweifeln nahe, und fragten

    uns oftmals "Warum!" Oft kam

    es vor, daß ich in ein finsteres,

    vor Gestank kaum auszuhaltendes

    Erdloch kroch, nach mehreren Stunden

    durch herum tasten erst merkte,

    das alles sich klebrig anfaßte. Es la-

    gen mehrere halb verwest französische

    Leichen darin. Aber was machte das

    aus. Ich hatte ja vorläufig Schutz.


    Endlich nach 18 Tagen und 19

    Nächten wurden wir durch die

    3. und 5. Bajrischen-Jäger ab-

    gelöst. Wir wollten an unser Glück

    kaum glauben. Es war ein ordent-

    licher Jubel, als es hieß, nur noch

    die eine Nacht, morgen früh rücken


  • October 26, 2017 19:57:16 Christian George

     ..linke Seite. 99

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    feuer, über dem freien Gelände vor.

    Von oben der Gesang der Geschosse

     und Zünder der herunter kommenden

    Schrappnells, die auch auf Flieger

    geschossen wurden und dann in

    der Luft krepierten.

    Immer sprungweise, von einem

    Trichter in den andern springend,

    die Maschinengewehr Geschosse über

    uns hinweg gehend, ging es weiter,

    bis wir das 200 Meter weite Ge-

    lände hinter uns hatten. Das schönste

    war, die Unteroffiziere dieser 3

    Gruppen hatten sich "gedrückt", keiner

    war zu finden.

    Am Nachmittag wurden wir von

    den Graben abgelöst und mußten

    nun nochmal diese 200 Meter zu-

    rück zu unserem Graben. Wir ich

    zurück gekommen bin, weiß ich

    nicht. Gesehn habe ich nichts.


    Das alles ging über unsere Kräfte.

    Tagelang nichts gegessen, zu trinken

     ..rechte Seite. 100

    gab es vorn nichts. Wir lebten nur

    von den "Eisernen Portionen" der

    gefallenen Kameraden. Aber wir hat-

    ten auch gar keinen Hunger mehr.

    Nur Durst, brennenden Durst und

    kein Wasser und keine Ablösung.

    Wir alle mit den Offizieren waren

    dem Verzweifeln nahe, und fragten

    uns oftmals "Warum!" Oft kam

    es vor, daß ich in ein finsteres,

    vor Gestank kaum auszuhaltendes

    Erdloch kroch, nach mehreren Stunden

    durch herum tasten erst merkte,

    das alles sich klebrig anfaßte. Es la-

    gen mehrere halb verwest französische

    Leichen darin. Aber was machte das

    aus. Ich hatte ja vorläufig Schutz.


    Endlich nach 18 Tagen und 19

    Nächten wurden wir durch die

    3. und 5. Bajrischen-Jäger ab-

    gelöst. Wir wollten an unser Glück

    kaum glauben. Es war ein ordent-

    licher Jubel, als es hieß, nur noch

    die eine Nacht, morgen früh rücken


  • October 22, 2017 20:37:41 Christian George

     ..linke Seite. 99

    nach versteckten Maschinengewehr-

    feuer, über dem freien Gelände vor.

    Von oben der Gesang der Geschosse

     und Zünder der herunter kommenden

    Schrappnells, die auch auf Flieger

    geschossen wurden und dann in

    der Luft krepierten.


Description

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  • ||||

    Fort Vaux

  • 49.21491409999999||5.43185189999997||

    Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916

    ||1
Location(s)
  • Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
  • Document location Fort Vaux
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ID
12558 / 158702
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Günter Reipert
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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