Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 36

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 .linke Seite.. 67.

vergiftet von dem Gestank der

Toten. Gearbeit wurde bei großem

Minenfeuer dermaßen intensiv, wie

noch nie in einer Nacht, nur

um so schnell wir möglich vom Erdboden

weg zu kommen. Denn das

Feuer war entsetzlich. Der Boden ist

in Frankreich schwer zu bearbeiten.

Er besteht nicht aus Erde, sondern

aus Kalk. Es lösen sich immer nur

in Schichten liegende Kalktafeln, die

immer erst mit einer Beilpicke

gelöst werden müssen. Das aufgepflanzte

Bajonett mußte immer

daneben stehen, im Falle eines

französischen Sturmangriffs, was

nämlich meistens von den Franzosen

nach einem glücklichen Sturmangriff

von uns geschah. Wir mußten

immer bereit sein dem 41.

Regt. bei Gefahr zu Hilfe zu kommen.


Morgens 4 Uhr rückten wir ab

 da wir vor Tagesanbruch in unserer

in unserer Stellung sein mussten.

 ..rechte Seite. 68.

Wieder über dem freien Gelände

hinweg, wobei wir von dem

Franzmann müssen gesehen worden sein,

da er des Nachts das ganze Gelände

mit Leuchtkugeln ableuchtet. Sie

schickten uns einen Hagel von Granaten

und Flugbahngeschossen, die sogenannten

Ritsch-Ratsch-Geschosse nach.

Diese letzteren waren besonders gefährlich,

weil man von ihnen keinen

Abschuß hört, den Augenblick, wo sie

abgeschossen werden, schlugen sie auch

schon ein. Von diesem kleinen Zeugs

schickten sie immer gleich 15-10 mit

einem mal. Wir konnten uns nur

dadurch retten, daß wir uns in die

uns am nächsten liegenden Granatlöcher

warfen, die meistens aber

waren voll Wasser. Hier lagen wir

eng aneinander gedrückt ¾ Stunden,

ohne uns zu rühren, bis über den

Knien im Wasser. So manchen

hat hier sein Schicksal ereilt. Auch ich

hatte schon mein Testament gemacht.

Als dann das Feuer nachlies [sic], auch

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 .linke Seite.. 67.

vergiftet von dem Gestank der

Toten. Gearbeit wurde bei großem

Minenfeuer dermaßen intensiv, wie

noch nie in einer Nacht, nur

um so schnell wir möglich vom Erdboden

weg zu kommen. Denn das

Feuer war entsetzlich. Der Boden ist

in Frankreich schwer zu bearbeiten.

Er besteht nicht aus Erde, sondern

aus Kalk. Es lösen sich immer nur

in Schichten liegende Kalktafeln, die

immer erst mit einer Beilpicke

gelöst werden müssen. Das aufgepflanzte

Bajonett mußte immer

daneben stehen, im Falle eines

französischen Sturmangriffs, was

nämlich meistens von den Franzosen

nach einem glücklichen Sturmangriff

von uns geschah. Wir mußten

immer bereit sein dem 41.

Regt. bei Gefahr zu Hilfe zu kommen.


Morgens 4 Uhr rückten wir ab

 da wir vor Tagesanbruch in unserer

in unserer Stellung sein mussten.

 ..rechte Seite. 68.

Wieder über dem freien Gelände

hinweg, wobei wir von dem

Franzmann müssen gesehen worden sein,

da er des Nachts das ganze Gelände

mit Leuchtkugeln ableuchtet. Sie

schickten uns einen Hagel von Granaten

und Flugbahngeschossen, die sogenannten

Ritsch-Ratsch-Geschosse nach.

Diese letzteren waren besonders gefährlich,

weil man von ihnen keinen

Abschuß hört, den Augenblick, wo sie

abgeschossen werden, schlugen sie auch

schon ein. Von diesem kleinen Zeugs

schickten sie immer gleich 15-10 mit

einem mal. Wir konnten uns nur

dadurch retten, daß wir uns in die

uns am nächsten liegenden Granatlöcher

warfen, die meistens aber

waren voll Wasser. Hier lagen wir

eng aneinander gedrückt ¾ Stunden,

ohne uns zu rühren, bis über den

Knien im Wasser. So manchen

hat hier sein Schicksal ereilt. Auch ich

hatte schon mein Testament gemacht.

Als dann das Feuer nachlies [sic], auch


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  • June 2, 2018 19:11:59 Beate Jochem

     .linke Seite.. 67.

    vergiftet von dem Gestank der

    Toten. Gearbeit wurde bei großem

    Minenfeuer dermaßen intensiv, wie

    noch nie in einer Nacht, nur

    um so schnell wir möglich vom Erdboden

    weg zu kommen. Denn das

    Feuer war entsetzlich. Der Boden ist

    in Frankreich schwer zu bearbeiten.

    Er besteht nicht aus Erde, sondern

    aus Kalk. Es lösen sich immer nur

    in Schichten liegende Kalktafeln, die

    immer erst mit einer Beilpicke

    gelöst werden müssen. Das aufgepflanzte

    Bajonett mußte immer

    daneben stehen, im Falle eines

    französischen Sturmangriffs, was

    nämlich meistens von den Franzosen

    nach einem glücklichen Sturmangriff

    von uns geschah. Wir mußten

    immer bereit sein dem 41.

    Regt. bei Gefahr zu Hilfe zu kommen.


    Morgens 4 Uhr rückten wir ab

     da wir vor Tagesanbruch in unserer

    in unserer Stellung sein mussten.

     ..rechte Seite. 68.

    Wieder über dem freien Gelände

    hinweg, wobei wir von dem

    Franzmann müssen gesehen worden sein,

    da er des Nachts das ganze Gelände

    mit Leuchtkugeln ableuchtet. Sie

    schickten uns einen Hagel von Granaten

    und Flugbahngeschossen, die sogenannten

    Ritsch-Ratsch-Geschosse nach.

    Diese letzteren waren besonders gefährlich,

    weil man von ihnen keinen

    Abschuß hört, den Augenblick, wo sie

    abgeschossen werden, schlugen sie auch

    schon ein. Von diesem kleinen Zeugs

    schickten sie immer gleich 15-10 mit

    einem mal. Wir konnten uns nur

    dadurch retten, daß wir uns in die

    uns am nächsten liegenden Granatlöcher

    warfen, die meistens aber

    waren voll Wasser. Hier lagen wir

    eng aneinander gedrückt ¾ Stunden,

    ohne uns zu rühren, bis über den

    Knien im Wasser. So manchen

    hat hier sein Schicksal ereilt. Auch ich

    hatte schon mein Testament gemacht.

    Als dann das Feuer nachlies [sic], auch

  • June 2, 2018 19:09:01 Beate Jochem

     .linke Seite.. 67.

    vergiftet von dem Gestank der

    Toten. Gearbeit wurde bei großem

    Minenfeuer dermaßen intensiv, wie

    noch nie in einer Nacht, nur

    um so schnell wir möglich vom Erdboden

    weg zu kommen. Denn das

    Feuer war entsetzlich. Der Boden ist

    in Frankreich schwer zu bearbeiten.

    Er besteht nicht aus Erde, sondern

    aus Kalk. Es lösen sich immer nur

    in Schichten liegende Kalktafeln, die

    immer erst mit einer Beilpicke

    gelöst werden müssen. Das aufgepflanzte

    Bajonett mußte immer

    daneben stehen, im Falle eines

    französischen Sturmangriffs, was

    nämlich meistens von den Franzosen

    nach einem glücklichen Sturmangriff

    von uns geschah. Wir mußten

    immer bereit sein dem 41.

    Regt. bei Gefahr zu Hilfe zu kommen.


    Morgens 4 Uhr rückten wir ab

     da wir vor Tagesanbruch in unserer

    in unserer Stellung sein mussten.

     ..rechte Seite. 68.

    Wieder über dem freien Gelände

    hinweg, wobei wir von dem

    Franzmann müssen gesehen worden sein,

    da er des Nachts das ganze Gelände

    mit Leuchtkugeln ableuchtet. Sie

    schickten uns einen Hagel von Granaten

    und Flugbahngeschossen, die sogenannten

    Ritsch-Ratsch-Geschosse nach.

    Diese letzteren waren besonders gefährlich,

    weil man von ihnen keinen

    Abschuß hört, den Augenblick, wo sie

    abgeschossen werden, schlugen sie auch

    schon ein. Von diesem kleinen Zeugs

    schickten sie immer gleich 15-10 mit

    einem mal. Wir konnten uns nur

    dadurch retten, daß wir uns in die

    uns am nächsten liegenden Granatlöcher

    warfen, die meistens aber

    waren voll Wasser. Hier lagen wir

    eng aneinander gedrückt 3/4 Stunden,

    ohne uns zu rühren, bis über den

    Knien im Wasser. So manchen

    hat hier sein Schicksal ereilt. Auch ich

    hatte schon mein Testament gemacht.

    Als dann das Feuer nachlies, auch


  • October 11, 2017 21:33:39 Christian George

     .linke Seite.. 67.

    zu vergiftet von dem Gestank der

    Toten. Gearbeit wurde bei großem

    Minenfeuer dermaßen intensiv, wie

    noch nie in einer Nacht, nur

    um so schnell wir möglich vom Erdbo-

    den weg zu kommen. Denn das

    Feuer war entsetzlich. Der Boden ist

     in Frankreich schwer zu bearbeiten.

    Er besteht nicht aus Erde, sondern

    aus Kalk. Es lösen sich immer nur

    in Schichten liegende Kalktafeln, die

    immer erst mit einer Beilpicke

    gelöst werden müssen. Das auf-

    gepflanzte Bajonett mußte immer

    daneben stehen, im Falle eines

    französischen Sturmangriffs, was

    nämlich meistens von den Franzo-

    sen nach einem glücklichen Sturm-

    angriff von uns geschah. Wir muß-

    ten immer bereit sein dem 41.

    Regt. bei Gefahr zu Hilfe zu kom-

    men.

    Morgens 4 Uhr rückten wir ab

     da wir vor Tagesanbruch in un-

    serer in unserer Stellung sein mus-

     ..rechte Seite. 68.

    ten. Wieder über dem freien Ge-

    lände hinweg, wobei wir von dem

    Franzmann müssen gesehen worden sein,

    da er des Nachts das ganze Gelände

    mit Leuchtkugeln ableuchtet. Sie

    schickten uns einen Hagel von Grana-

    ten und Flugbahngeschossen, die soge-

    nannten Ritsch-Ratsch-Geschosse nach.

    Diese letzteren waren besonders ge-

    fährlich, weil man von ihnen keinen

    Abschuß hört den Augenblick, wo sie

    abgeschossen werden, schlugen sie auch

    schon ein. Von diesem kleinen Zeugs

    schickten sie immer gleich 15-10 mit

    einem mal. Wir konnten uns nur

    dadurch retten, daß wir uns in die

    uns am nächsten liegenden Granat-

    löcher warfen, die meistens aber

    waren voll Wasser. Hier lagen wir

    eng aneinander gedrückt 3/4 Stunden,

    ohne uns zu rühren, bis über den

    Knien im Wasser. So machen

    hat hier sein Schicksal ereilt. Auch ich

    hatte schon mein Testament gemacht.

    Als dann das Feuer nachlies, auch


  • October 11, 2017 21:33:31 Christian George

     .linke Seite.. 67.

    zu vergiftet von dem Gestank der

    Toten. Gearbeit wurde bei großem

    Minenfeuer dermaßen intensiv, wie

    noch nie in einer Nacht, nur

    um so schnell wir möglich vom Erdbo-

    den weg zu kommen. Denn das

    Feuer war entsetzlich. Der Boden ist

     in Frankreich schwer zu bearbeiten.

    Er besteht nicht aus Erde, sondern

    aus Kalk. Es lösen sich immer nur

    in Schichten liegende Kalktafeln, die

    immer erst mit einer Beilpicke

    gelöst werden müssen. Das auf-

    gepflanzte Bajonett mußte immer

    daneben stehen, im Falle eines

    französischen Sturmangriffs, was

    nämlich meistens von den Franzo-

    sen nach einem glücklichen Sturm-

    angriff von uns geschah. Wir muß-

    ten immer bereit sein dem 41.

    Regt. bei Gefahr zu Hilfe zu kom-

    men.

    Morgens 4 Uhr rückten wir ab

     da wir vor Tagesanbruch in un-

    serer in unserer Stellung sein mus-

     ..rechte Seite. 68.

    ten. Wieder über dem freien Ge-

    lände hinweg, wobei wir von dem

    Franzmann müssen gesehen worden sein,

    da er des Nachts das ganze Gelände

    mit Leuchtkugeln ableuchtet. Sie

    schickten uns einen Hagel von Grana-

    ten und Flugbahngeschossen, die soge-

    nannten Ritsch-Ratsch-Geschosse nach.

    Diese letzteren waren besonders ge-

    fährlich, weil man von ihnen keinen

    Abschuß hört den Augenblick, wo sie

    abgeschossen werden, schlugen sie auch

    schon ein. Von diesem kleinen Zeugs

    schickten sie immer gleich 15-10 mit

    einem mal. Wir konnten uns nur

    dadurch retten, daß wir uns in die

    uns am nächsten liegenden Granat-

    löcher warfen, die meistens aber

    waren voll Wasser. Hier lagen wir

    eng aneinander gedrückt 3/4 Stunden,

    ohne uns zu rühren, bis über den

    Knien im Wasser. So machen

    hat hier sein Schicksal ereilt. Auch ich

    hatte schon mein Testament gemacht

    Als dann das Feuer nachlies, auch


  • October 11, 2017 21:32:24 Christian George

     .linke Seite.. 67.

    zu vergiftet von dem Gestank der

    Toten. Gearbeit wurde bei großem

    Minenfeuer dermaßen intensiv, wie

    noch nie in einer Nacht, nur

    um so schnell wir möglich vom Erdbo-

    den weg zu kommen. Denn das

    Feuer war entsetzlich. Der Boden ist

     in Frankreich schwer zu bearbeiten.

    Er besteht nicht aus Erde, sondern

    aus Kalk. Es lösen sich immer nur

    in Schichten liegende Kalktafeln, die

    immer erst mit einer Beilpicke

    gelöst werden müssen. Das auf-

    gepflanzte Bajonett mußte immer

    daneben stehen, im Falle eines

    französischen Sturmangriffs, was

    nämlich meistens von den Franzo-

    sen nach einem glücklichen Sturm-

    angriff von uns geschah. Wir muß-

    ten immer bereit sein dem 41.

    Regt. bei Gefahr zu Hilfe zu kom-

    men.

    Morgens 4 Uhr rückten wir ab

     da wir vor Tagesanbruch in un-

    serer in unserer Stellung sein mus-

     ..rechte Seite. 68.

    ten. Wieder über dem freien Ge-

    lände hinweg, wobei wir von dem

    Franzmann müssen gesehen worden sein,

    da er des Nachts das ganze Gelände

    mit Leuchtkugeln ableuchtet. Sie

    schickten uns einen Hagel von Grana-

    ten und Flugbahngeschossen, die soge-

    nannten Ritsch-Ratsch-Geschosse nach.

    Diese letzteren waren besonders ge-

    fährlich, weil man von ihnen keinen

    Abschuß hört den Augenblick, wo sie

    abgeschossen werden, schlugen sie auch

    schon ein. Von diesem kleinen Zeugs

    schickten sie immer gleich 15-10 mit

    einem mal. Wir konnten uns nur

    dadurch retten, daß wir uns in die

    uns am nächsten liegenden Granat-

    löcher warfen, die meistens aber

    waren voll Wasser. Hier lagen wir

    eng aneinander gedrückt 3/4 Stunden,

    ohne uns zu rühren, bis über den

    Knien im Wasser. So machen

    hat hier sein Schicksal ereilt. Auch ich

    hatte schon mein Testament gemacht.

    Als dann das Feuer nachlies, auch


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  • 49.21491409999999||5.43185189999997||

    Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916

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Location(s)
  • Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
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ID
12558 / 158686
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Günter Reipert
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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