Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 5

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 ..linke Seite.  7.

hinter uns lag ein Kinderspiel gegen

den Dienst beim Batallion.

Vollständig den Launen der ausgebildeten

Unteroffizieren [sic] ausgesetzt;

einem Komp.-Feldwebel, welcher

ausfallender und in Taten schlimmer

gar nicht sein konnte, welcher eine

jede Tat damit entschuldigte, daß er

einen Kopfschuß hatte. Mit Vorliebe

lies [sic] er die Komp. morgens um 5 Uhr

vor dem Abmarsch der Battallions-Übungen

bei jedem Wetter erst mehrere

male hinlegen. Dazu einen Reserve-

Offizier, in Ziviel [sic] Schuldirektor in

Tilsit, als Führer der 1. Komp.

diese gesamten Vorgesetzte als 

Ausbildungspersonal waren geeignet ihn

manchmal direkt zur Verzweiflung

zu bringen. Oft packte er mich,

besonders morgens beim Betten machen,

wenn ich über den kommenden

angesetzten Dienst nachdachte.


Etwas Erleichterung brachten die

Batalions [sic] Gefechtdienstübungen.

 .rechte Seite 8.

Die waren durchweg an Strapazen

sehr groß, aber man war nicht mehr den

einzelnen Vorgesetzten so ausgesetzt.

Wir waren dabei oft 2 Tage fort zum

Scharfschießen. Es kam auch noch hinzu,

daß wir alle mit russischen und

belgischen eroberten Gewehren ausgebildet

wurden, das 98 Dienstgewehr garnicht

kannten, und es erst acht Tage vor dem

Ausrücken ins Feld in die Hand bekamen

und damit nun unsere Persohn [sic] 

vor dem Feinde verteidigen sollten,

also mit der hauptsächlichsten Waffe,

die uns aber vollständig fremd war,

was doch ein großer Nachteil für uns

bedeutete.


In jeder Woche gingen immer

1-2 Transporte nach dem Felde, die

meisten nach Rusland [sic]. Eines Tages

beim immer gefürchteten Appell um

6 Uhr nachmittags in der Exerzierhalle

hieß es auch, die 1. Komp. muß

100 Mann einem Transport nach dem

Stamm-Regt. 45 stellen, welches sich

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 ..linke Seite.  7.

hinter uns lag ein Kinderspiel gegen

den Dienst beim Batallion.

Vollständig den Launen der ausgebildeten

Unteroffizieren [sic] ausgesetzt;

einem Komp.-Feldwebel, welcher

ausfallender und in Taten schlimmer

gar nicht sein konnte, welcher eine

jede Tat damit entschuldigte, daß er

einen Kopfschuß hatte. Mit Vorliebe

lies [sic] er die Komp. morgens um 5 Uhr

vor dem Abmarsch der Battallions-Übungen

bei jedem Wetter erst mehrere

male hinlegen. Dazu einen Reserve-

Offizier, in Ziviel [sic] Schuldirektor in

Tilsit, als Führer der 1. Komp.

diese gesamten Vorgesetzte als 

Ausbildungspersonal waren geeignet ihn

manchmal direkt zur Verzweiflung

zu bringen. Oft packte er mich,

besonders morgens beim Betten machen,

wenn ich über den kommenden

angesetzten Dienst nachdachte.


Etwas Erleichterung brachten die

Batalions [sic] Gefechtdienstübungen.

 .rechte Seite 8.

Die waren durchweg an Strapazen

sehr groß, aber man war nicht mehr den

einzelnen Vorgesetzten so ausgesetzt.

Wir waren dabei oft 2 Tage fort zum

Scharfschießen. Es kam auch noch hinzu,

daß wir alle mit russischen und

belgischen eroberten Gewehren ausgebildet

wurden, das 98 Dienstgewehr garnicht

kannten, und es erst acht Tage vor dem

Ausrücken ins Feld in die Hand bekamen

und damit nun unsere Persohn [sic] 

vor dem Feinde verteidigen sollten,

also mit der hauptsächlichsten Waffe,

die uns aber vollständig fremd war,

was doch ein großer Nachteil für uns

bedeutete.


In jeder Woche gingen immer

1-2 Transporte nach dem Felde, die

meisten nach Rusland [sic]. Eines Tages

beim immer gefürchteten Appell um

6 Uhr nachmittags in der Exerzierhalle

hieß es auch, die 1. Komp. muß

100 Mann einem Transport nach dem

Stamm-Regt. 45 stellen, welches sich


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  • May 23, 2018 20:48:52 Beate Jochem

     ..linke Seite.  7.

    hinter uns lag ein Kinderspiel gegen

    den Dienst beim Batallion.

    Vollständig den Launen der ausgebildeten

    Unteroffizieren [sic] ausgesetzt;

    einem Komp.-Feldwebel, welcher

    ausfallender und in Taten schlimmer

    gar nicht sein konnte, welcher eine

    jede Tat damit entschuldigte, daß er

    einen Kopfschuß hatte. Mit Vorliebe

    lies [sic] er die Komp. morgens um 5 Uhr

    vor dem Abmarsch der Battallions-Übungen

    bei jedem Wetter erst mehrere

    male hinlegen. Dazu einen Reserve-

    Offizier, in Ziviel [sic] Schuldirektor in

    Tilsit, als Führer der 1. Komp.

    diese gesamten Vorgesetzte als 

    Ausbildungspersonal waren geeignet ihn

    manchmal direkt zur Verzweiflung

    zu bringen. Oft packte er mich,

    besonders morgens beim Betten machen,

    wenn ich über den kommenden

    angesetzten Dienst nachdachte.


    Etwas Erleichterung brachten die

    Batalions [sic] Gefechtdienstübungen.

     .rechte Seite 8.

    Die waren durchweg an Strapazen

    sehr groß, aber man war nicht mehr den

    einzelnen Vorgesetzten so ausgesetzt.

    Wir waren dabei oft 2 Tage fort zum

    Scharfschießen. Es kam auch noch hinzu,

    daß wir alle mit russischen und

    belgischen eroberten Gewehren ausgebildet

    wurden, das 98 Dienstgewehr garnicht

    kannten, und es erst acht Tage vor dem

    Ausrücken ins Feld in die Hand bekamen

    und damit nun unsere Persohn [sic] 

    vor dem Feinde verteidigen sollten,

    also mit der hauptsächlichsten Waffe,

    die uns aber vollständig fremd war,

    was doch ein großer Nachteil für uns

    bedeutete.


    In jeder Woche gingen immer

    1-2 Transporte nach dem Felde, die

    meisten nach Rusland [sic]. Eines Tages

    beim immer gefürchteten Appell um

    6 Uhr nachmittags in der Exerzierhalle

    hieß es auch, die 1. Komp. muß

    100 Mann einem Transport nach dem

    Stamm-Regt. 45 stellen, welches sich

  • September 17, 2017 19:31:27 Christian George

     ..linke Seite.  7.

    hinter uns lag ein Kinderspiel gegen

    den Dienst beim Batallion.

    Vollständig den Launen der ausge-

    bildeten Unteroffizieren ausgesetzt;

    einem Komp.-Feldwebel, welcher aus-

    fallender und in Taten schlimmer

    gar nicht sein konnte, welcher eine

    jede Tat damit entschuldigte, daß er

    einen Kopfschuß hatte. Mit Vorliebe

    lies er die Komp. morgens um 5 Uhr

    vor dem Abmarsch der Battallions-Übun-

    gen bei jedem Wetter erst mehrere

    male hinlegen. Dazu einen Reserve-

    Offizier, in Ziviel Schuldirektor in

    Tilsit, als Führer der 1. Komp.

    diese gesamten Vorgesetzte als Aus-

    bildungspersonel waren geeignet ihn

    manchmal direkt zur Verzweiflung

    zu bringen. Oft packte er mich,

    besonders morgens beim Betten machen,

    wenn ich über den kommenden

    angesetzten Dienst nachdachte.


    Etwas Erleichterung brachten die

    Batalions Gefechtdienstübungen.

     .rechte Seite 8.

    Die waren durchweg an Strapazen

    sehr groß, aber man war nicht mehr den

    einzelnen Vorgesetzten so ausgesetzt.

    Wir waren dabei oft 2 Tage fort zum

    Scharfschießen. Es kam auch noch hinzu,

    daß wir alle mit russischen und

    belgischen eroberten Gewehren ausgebildet

    wurden, das 98 Dienstgewehr garnicht

    kannten, und es erst acht Tage vor dem

    Ausrücken ins Feld in die Hand be-

    kamen und damit nun unsere   .Persohn.. 

    vor dem Feinde verteidigen sollten,

    also mit der hauptsächlichsten Waffe,

    die uns aber vollständig fremd war,

    was doch ein großer Nachteil für uns

    bedeutete.


    In jeder Woche gingen immer

    1-2 Transporte nach dem Felde, die

    meisten nach Rusland. Eines Tages

    beim immer gefürchteten Appell um

    6 Uhr nachmittags in der Exerzier.

    halle hieß es auch, die 1. Komp. muß

    100 Mann einem Transport nach dem

    Stamm-Regt. 45 stellen, welches sich


  • September 17, 2017 19:30:55 Christian George

     ..linke Seite.  7.

    hinter uns lag ein Kinderspiel gegen

    den Dienst beim Batallion.

    Vollständig den Launen der ausge-

    bildeten Unteroffizieren ausgesetzt;

    einem Komp.-Feldwebel, welcher aus-

    fallender und in Taten schlimmer

    gar nicht sein konnte, welcher eine

    jede Tat damit entschuldigte, daß er

    einen Kopfschuß hatte. Mit Vorliebe

    lies er die Komp. morgens um 5 Uhr

    vor dem Abmarsch der Battallions-Übun-

    gen bei jedem Wetter erst mehrere

    male hinlegen. Dazu einen Reserve-

    Offizier, in Ziviel Schuldirektor in

    Tilsit, als Führer der 1. Komp.

    diese gesamten Vorgesetzte als Aus-

    bildungspersonel waren geeignet ihn

    manchmal direkt zur Verzweiflung

    zu bringen. Oft packte er mich,

    besonders morgens beim Betten machen,

    wenn ich über den kommenden

    angesetzten Dienst nachdachte.


    Etwas Erleichterung brachten die

    Batalions Gefechtdienstübungen.

     .rechte Seite 8.

    Die waren durchweg an Strapazen

    sehr groß, aber man war nicht mehr den

    einzelnen Vorgesetzten so ausgesetzt.

    Wir waren dabei oft 2 Tage fort zum

    Scharfschießen. Es kam auch noch hinzu,

    daß wir alle mit russischen und

    belgischen eroberten Gewehren ausgebildet

    wurden, das 98 Dienstgewehr garnicht

    kannten, und es erst acht Tage vor dem

    Ausrücken ins Feld in die Hand be-

    kamen und damit nun unsere  ... 

    vor dem Feinde verteidigen sollten,

    also mit der hauptsächlichsten Waffe,

    die uns aber vollständig fremd war,

    was doch ein großer Nachteil für uns

    bedeutete.


    In jeder Woche gingen immer

    1-2 Transporte nach dem Felde, die

    meisten nach Rusland. Eines Tages

    beim immer gefürchteten Appell um

    6 Uhr nachmittags in der Exerzier.

    halle hieß es auch, die 1. Komp. muß

    100 Mann einem Transport nach dem

    Stamm-Regt. 45 stellen, welches sich


  • September 17, 2017 18:54:10 Christian George

     ..linke Seite.  7.

    hinter uns lag ein Kinderspiel gegen

    den Dienst beim Batallion.

    Vollständig den Launen der ausge-

    bildeten Unteroffizieren ausgesetzt;

    einem Komp.-Feldwebel, welcher aus-

    fallender und in Taten schlimmer

    gar nicht sein konnte, welcher eine

    jede Tat damit entschuldigte, daß er

    einen Kopfschuß hatte. Mit Vorliebe

    ließ er die Komp. morgens um 5 Uhr

    vor dem Abmarsch des Battallions - Übun-

    gen bei jedem Wetter erst mehrere

    male hinlegen. Dazu einem Reserve-

    Offizier, in Ziviel Schuldirektor in

    Tilsit, als Führer der 1. Komp.

    diese gesamten Vorgesetzte als Aus-

    bildungspersonel waren geeignet ihn

    manchmal direkt zur Verzweiflung

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Description

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  • 54.6312721||21.8311353||

    Insterburg

  • 49.21491409999999||5.43185189999997||

    Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916

    ||1
Location(s)
  • Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
  • Document location Insterburg
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ID
12558 / 158655
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Günter Reipert
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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