Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 32
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29.
Hier begreift man so richtig, wie schwer es ist, wenigstens
nach unsern Verhältnissen, und fast unmöglich ein Sturm auf
einen so befestigten Graben ist, Vor uns liegt 3-4-500 m Feld,
durchgeschnitten von Weidenbaumreihen, einigen flachen, und einem
tiefen Wassergraben. Wenn wir einen Sturm planen sollten,
so würden es die Engländer wahrscheinlich vorher ahnen, da
wir ja vorher unsere eigenen Drahtverhaue durchschneiden müssten,
Reserven heranziehen müssten, u.s.w.Wenn wir also in der
Morgenfrühe, das ist die geeignete Zeit zum Sturm, aus dem
Graben herauskommen, dann fegen die Kugeln über das flache
Feld, dann fangen die Maschinengewehre an zu rasseln und dann
sendet die Artillerie ihre Schrapnells und Granaten auf das
Feld, und wenn wir 50 m vom englischen Graben sind, beschiesst
uns die Artillerie noch, und die Reserven. Da könnt Ihr
Euch denken, wie schwer solch ein Sturm ist. Daher sagt nichts
wenn es im Westen nicht vorangehen will. Das Einzige wäre, den
feindlichen Graben mit viel schwerer Artillerie kaput zu
schiessen, oder langwieriges, mühseliges herangraben. Sonst
ist meine Lage unverändert. Herzlichen Dank für den Portwein,
von dem ich drei Pullen erhalten habe, ebenso für das Fleisch.
No. 31 d. 2./2. 1915.
Vom hiesigen Kriegsschauülatz nicht Neues. Zunehmende
Läuseplage. Bitte um weitere Mittel dagegen. Im Uegriben ist
es im Quartier sehr gemütlich, mit Ausnahme von einigen Schrapnells,
die ab und zu in der Nähe platzen. Durch eine Häuserdecke
schlagen sie aber nicht durch. Bitte um Kerzen und um
die Adresse von Cellar, König. ich fühle mich sonst wohl.
No. 32. Nordfrankreich, d. 4./2.1915
Vom Kriegsschauplatz nichts Neies, [SIC] Höchstens wieder, dass
die Granaten wieder ins Dorf schlagen. Wir liegen in einem
Hause vorm Dorf und besehen uns das Schauspiel. Im Dorf liegen
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29.
Hier begreift man so richtig, wie schwer es ist, wenigstens
nach unsern Verhältnissen, und fast unmöglich ein Sturm auf
einen so befestigten Graben ist, Vor uns liegt 3-4-500 m Feld,
durchgeschnitten von Weidenbaumreihen, einigen flachen, und einem
tiefen Wassergraben. Wenn wir einen Sturm planen sollten,
so würden es die Engländer wahrscheinlich vorher ahnen, da
wir ja vorher unsere eigenen Drahtverhaue durchschneiden müssten,
Reserven heranziehen müssten, u.s.w.Wenn wir also in der
Morgenfrühe, das ist die geeignete Zeit zum Sturm, aus dem
Graben herauskommen, dann fegen die Kugeln über das flache
Feld, dann fangen die Maschinengewehre an zu rasseln und dann
sendet die Artillerie ihre Schrapnells und Granaten auf das
Feld, und wenn wir 50 m vom englischen Graben sind, beschiesst
uns die Artillerie noch, und die Reserven. Da könnt Ihr
Euch denken, wie schwer solch ein Sturm ist. Daher sagt nichts
wenn es im Westen nicht vorangehen will. Das Einzige wäre, den
feindlichen Graben mit viel schwerer Artillerie kaput zu
schiessen, oder langwieriges, mühseliges herangraben. Sonst
ist meine Lage unverändert. Herzlichen Dank für den Portwein,
von dem ich drei Pullen erhalten habe, ebenso für das Fleisch.
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Aubers, Frankreich
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- Contributor
- Beate Burckardt
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