Kleiber Manuskript 04 - Tierwelt Turkestan, item 19
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auch in der kalten Jahreszeit zurück, welche Erscheinung ich in Perowsk u.
Osch beobachten konnte. Schon Goethe hat ja den Vogel "Hud-Hud" als eine
charakteristische Erscheinung des Orients unsterblich gemacht. ("Hud-Hud ist
immer vigilant!"). Kleine, sehr schön schwarz, weiß, rot gefärbte Buntspechte,
sah ich in Andischan u. Osch über die Straßen fliegen, im Oscher Sobranjegarten
waren sie sehr häufig u. auch oft vernehmlich.*)
Die Hauptvertreter der Hühnervögel sind außer den in den Bergwäldern
der nord-östl. Landesteile lebenden Birk- und Auerhähne: gem. Wachtel (Coturnix
communis - tusk. bidaná), Berg- u. Steppenrebhühner: Perdis chukar
- Keklik, P. daurica, Ammoperdix griseovulgaris, Berggroßrebhühner:
myal perdix himalayensis, M. tibetana - ular, Frankoline: Attagen
francolinus u. besonders Fasane: mongolischer u. persischer Fasan (Phasianus
mongolicus, persicus), P. principalis, P. charysomelas u.a.m., welche
mit den Wachteln u. Steinhühnern die verbreitetsten Hühnervögel Turkestans
darstellen. Die Wachteln werden von den Sarten sehr häufig als Kampfvögel
gehalten u. oft am Leibe getragen; so sah ich in Skobelew einen Sarten,
der eine kleine, ganz zahme Kampfwachtel unter dem Hemde an der Brust
oder im Chalatärmel trug. Der Keklik, der unserem Steinhuhn sehr ähnlich
sieht, scheint die häufigste Rebhuhnart zu sein u. wird ebenfalls in
Käfigen, sowie auch zu Kampfzwecken gehalten; ich sah die großen, rosa
schnäbligen Vögel überall in der Oscher Altstadt vor den Geschäften u. Tschai-
Khanás in den Kegelförmigen, oft aus Wolle gestrickten Käfigen, ebenso waren
sie als Wild am Bazar zu haben (Winter 16 nur 1.0 Rbl. pro Stück). Die Vögel
stammten jedenfalls aus dem nahen Alaigebirge. Fasane habe ich in Osch niemals
gesehen, desto häufiger aber in Perowsk. Der schöne mongolische, am
Halse weisberingte Fasan war in den Syr-Darjasteppen äußerst häufig u.
dementsprechend billig; bei meiner Ankunft in Osch kostete ein Stück 30 Kop.,
sie kamen auch oft auf unseren Tisch. Nach Nikolskij ist der häufigste
Fasan der schilfreichen Amuniederungen der Chinafasan (Phesianus
oxianus). An die Hühnervögel schließen sich an die für die Wüsten u.
Steppen (nach Nikolskij für die Kysyl-kum) so charakteristischen: Sandflughuhn
(Pterocles arenaius) u. P. Sewertgowi, sowie die Faust - oder Steppenhühner
(Syrhaptes paradoxes u. S. tibetanus - bulduruk); die letzteren
*) Häufig war in Osch ein grauer Mauerläufer mit unten prachtvoll roten Schwingen u. der Wendehals (
)
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auch in der kalten Jahreszeit zurück, welche Erscheinung ich in Perowsk u.
Osch beobachten konnte. Schon Goethe hat ja den Vogel "Hud-Hud" als eine
charakteristische Erscheinung des Orients unsterblich gemacht. ("Hud-Hud ist
immer vigilant!"). Kleine, sehr schön schwarz, weiß, rot gefärbte Buntspechte,
sah ich in Andischan u. Osch über die Straßen fliegen, im Oscher Sobranjegarten
waren sie sehr häufig u. auch oft vernehmlich.*)
Die Hauptvertreter der Hühnervögel sind außerdem in den Bergwäldern
der nord-östl. Landesteile lebenden Birk- und Auerhähne: gem. Wachtel (Coturnix
communis - tusk. bidaná), Berg- u. Steppenrebhühner: Perdis chukar
- Keklik, P. daurica, Ammoperdix griseovulgaris, Berggroßrebhüner:
myal perdix himalayensis, M. tibetana - ular, Frankoline: Attagen
francolinus u. besonders Fasane: mongolischer u. persischer Fasan (Phasianus
mongolicus, persicus), P. principalis, P. charysomelas u.a.m., welche
mit den Wachteln u. Steinhühnern die verbreitetsten Hühnervögel Turkestans
darstellen. Die Wachteln werden von den Sarten sehr häufig als Kampfvögel
gehalten u. oft am Leibe getragen; so sah ich in Skobelew einen Sarten,
der eine kleine, ganz zahme Kampfwachtel unter dem Hemde an der Brust
oder im Chalatärmel trug. Der Keklik, der unserem Steinhuhn sehr ähnlich
sieht, scheint die häufigste Rebhuhnart zu sein u. wird ebenfalls in
Käfigen, sowie auch zu Kampfzwecken gehalten; ich sah die großen, rosa
schnäbligen Vögel überall in der Oscher Altstadt vor den Geschäften u. Tschai-
Khanás in den Kegelförmigen, oft aus Wolle gestrickten Käfigen, ebenso waren
sie als Wild am Bazar zu haben (Winter 16 nur 1.0 Rbl. pro Stück). Die Vögel
stammten jedenfalls aus dem nahen Alaigebirge. Fasane habe ich in Osch niemals
gesehen, desto häufiger aber in Perowsk. Der schöne mongolische, am
Halse weißberingte Fasan war in den Syr-Darjasteppen äußerst häufig u.
dementsprechend billig; bei meiner Ankunft in Osch kostete ein Stück 30 Kop.,
sie kamen auch oft auf unseren Tisch. nach Nikolskij ist der häufigste
Fasan der schilfreichen Amuniederungen der Chinafasan (Phesianus
oxianus). An die Hühnervögel schließen sich an die für die Wüsten u.
Steppen (Nach Nikolskij für die Kysyl-kum) so charakteristischen: Sandflughuhn
(Pterocles arenaius) u. P. Sewertgowi, sowie die Faust - oder Steppenhühner
(Syrhaptes paradoxes u. S. tibetanus - bulduruk); die letzteren
*) Häufig war in Osch ein grauer Mauerläufer mit unter prachtvoll roten Schwingen u. der Wendehals
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auch in die kalte Jahreszeit zurück, welche Erscheinung ich in Perowsk u.
Osch beobachten konnte. Schon Goethe hat ja den Vogel "Hud-Hud" als eine
charakteristische Erscheinung des Orients unsterblich gemacht. ("Hud-Hud ist
immer vigilant!"). Kleine, sehr schön schwarz, weiß, rot gefärbte Buntspechte,
sah ich in Andischan u. Osch über die Straßen fliegen, im Oscher Sobranjegarten
waren sie sehr häufig u. auch oft vernehmlich.*)
Die Hauptvertreter der Hühnervögel sind außerdem in den Bergwäldern
der nord-östl. Landesteile lebenden Birk- und Auerhähne: gem. Wachtel (Coturnix
communis - tusk. bidaná), Berg- u. Steppenrebhühner: Perdis chukar
- Keklik, P. daurica, Ammoperdix griseovulgaris, Berggroßrebhüner:
myal perdix himalayensis, M. tibetana - ular, Frankoline: Attagen
francolinus u. besonders Fasane: mongolischer u. persischer Fasan (Phasianus
mongolicus, persicus), P. principalis, P. charysomelas u.a.m., welche
mit den Wachteln u. Steinhühnern die verbreitetsten Hühnervögel Turkestans
darstellen. Die Wachteln werden von den Sarten sehr häufig als Kampfvögel
gehalten u. oft am Leibe getragen; so sah ich in Skobelew einen Sarten,
der eine kleine, ganz zahme Kampfwachtel unter dem Hemde an der Brust
oder im Chalatärmel trug. Der Keklik, der unserem Steinhuhn sehr ähnlich
sieht, scheint die häufigste Rebhuhnart zu sein u. wird ebenfalls in
Käfigen, sowie auch zu Kampfzwecken gehalten; ich sah die großen, rosa
schnäbligen Vögel überall in der Oscher Altstadt vor den Geschäften u. Tschai-
Khanás in den Kegelförmigen, oft aus Wolle gestrickten Käfigen, ebenso waren
sie als Wild am Bazar zu haben (Winter 16 nur 1.0 Rbl. pro Stück). Die Vögel
stammten jedenfalls aus dem nahen Alaigebirge. Fasane habe ich in Osch niemals
gesehen, desto häufiger aber in Perowsk. Der schöne mongolische, am
Halse weißberingte Fasan war in den Syr-Darjasteppen äußerst häufig u.
dementsprechend billig; bei meiner Ankunft in Osch kostete ein Stück 30 Kop.,
sie kamen auch oft auf unseren Tisch. nach Nikolskij ist der häufigste
Fasan der schilfreichen Amuniederungen der Chinafasan (Phesianus
oxianus). An die Hühnervögel schließen sich an die für die Wüsten u.
Steppen (Nach Nikolskij für die Kysyl-kum) so charakteristischen: Sandflughuhn
(Pterocles arenaius) u. P. Sewertgowi, sowie die Faust - oder Steppenhühner
(Syrhaptes paradoxes u. S. tibetanus - bulduruk); die letzteren
*) Häufig war in Osch ein grauer Mauerläufer mit unter prachtvoll roten Schwingen u. der Wendehals
(
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auch in die kalte Jahreszeit zurück, welche Erscheinung ich in Perowsk u.
Osch beobachten konnte. Schon Goethe hat ja den Vogel "Hud-Hud" als eine
charakteristische Erscheinung des Orients unsterblich gemacht. ("Hud-Hud ist
immer vigilant!"). Kleine, sehr schön schwarz, weiß, rot gefärbte Buntspechte,
sah ich in Andischan u. Osch über die Straßen fliegen, im Oscher Sobranjegarten
waren sie sehr häufig u. auch oft vernehmlich.*)
Die Hauptvertreter der Hühnervögel sind außerdem in den Bergwäldern
der nord-östl. Landesteile lebenden Birk- und Auerhähne: gem. Wachtel (Coturnix
communis - tusk. bidaná), Berg- u. Steppenrebhühner: Perdis chukar
- Keklik, P. daurica, Ammoperdix griseovulgaris, Berggroßrebhüner:
myal perdix himalayensis, M. tibetana - ular, Frankoline: Attagen
francolinus u. besonders Fasane: mongolischer u. persischer Fasan (Phasianus
mongolicus, persicus), P. principalis, P. charysomelas u.a.m., welche
mit den Wachteln u. Steinhühnern die verbreitetsten Hühnervögel Turkestans
darstellen. Die Wachteln werden von den Sarten sehr häufig als Kampfvögel
gehalten u. oft am Leibe getragen; so sah ich in Skobelew einen Sarten,
der eine kleine, ganz zahme Kampfwachtel unter dem Hemde an der Brust
oder im Chalatärmel trug. Der Keklik, der unserem Steinhuhn sehr ähnlich
sieht, scheint die häufigste Rebhuhnart zu sein u. wird ebenfalls in
Käfigen, sowie auch zu Kampfzwecken gehalten; ich sah die großen, rosa
schnäbligen Vögel überall in der Oscher Altstadt vor den Geschäften u. Tschai-
Khanás in den Kegelförmigen, oft aus Wolle gestrickten Käfigen, ebenso waren
sie als Wild am Bazar zu haben (Winter 16 nur 1.0 Rbl. pro Stück). Die Vögel
stammten jedenfalls aus dem nahen Alaigebirge. Fasane habe ich in Osch niemals
gesehen
-
auch in die kalte Jahreszeit zurück, welche Erscheinung ich in Perowsk u.
Osch beobachten konnte. Schon Goethe hat ja den Vogel "Hud-Hud" als eine
charakteristische Erscheinung des Orients unsterblich gemacht. ("Hud-Hud ist
immer vigilant!"). Kleine, sehr schön schwarz, weiß, rot gefärbte Buntspechte,
sah ich in Andischan u. Osch über die
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