Familientagebuch (1917-1922) von Gustav Braune (1870-1954), item 26

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 linke Seite 

Offensive zwischen Soissons und

Reims begonnen u. bisher unaufhaltsam

vorgetragen. Soissons ist

unser. - Am Dienstag hat Hanna

Maispaziergang zum Guttenberger

Forsthaus. Lydi's Schule macht

keinen Ausflug, Herr Hauptlehrer

Grossmann bleibt scheint's lieber

Zuhause.

XXII (2. - 8. Juni) Der 14tägige Aufenthalt

in Oberstdorf geht zu Ende.

Am Montag u. Freitag Nachmittag

größere Spaziergänge mit Lt. Martin

(Aus der Stadtsteinacher Gegend, seinen

Zivilberuf habe ich nicht herausgebracht)

zum Oythalhaus u. auf

die Walserschanze (9000 bzw. 7 1/2

Tausend Schritte hin u. ebenso zurück)

Das Wetter ist teilweise recht kalt

u. bringt Neuschnee bis auf 1200

m herunter. Die Selbstkosten

betragen hier täglich 6 M 50 Pf; der

Aufenthalt kommt ziemlich teuer,

im ganzen auf rund 230 M, davon

treffen auf die Reise hin u. zurück über

60 M. - Samstag Abreise zunächst

 rechte Seite 

nach Augsburg, wo ich bis Montag

früh bleibe u. bei Hütters wohne.

XXIII. (9. - 15. Juni) In Augsburg Besuch

bei Apotheker Kähn. Sein Sohn besucht

jetzt die 4. Klasse des Realgymnasiums,

er kommt schwer vorwärts. Die Tochter

hat die Schule hinter sich. Nachmittag

Ausflug von Pfersen aus zu Fuß über

Leidershofen durch den Wald nach

Wellenburg mit dem schönen Fugger'schen

Schloß u. noch eingenommenem

Abendessen auf der langen Lindenallee

nach Göggingen herein. Für mich

recht erhebliche Marschleistung.

Mittwoch Wiederbeginn der dienstlichen

Tätigkeit. Daheim ist alles

wohl. Unsere frühere Magd Marg.

Bergmann ist wieder bei uns zur

allgemeinen Zufriedenheit. Eine

Seiltänzergesellschaft (Stey, Adlertruppe)

auf dem Sanderrasen hält die

Kinder in fieberhafter Spannung.

Der Aufenthalt in Oberstdorf hat mir

sehr gut getan; die herrliche Gebirgsluft

kräftigt wunderbar, die Gesichtsfarbe

ist frischer u. gesünder.

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Offensive zwischen Soissons und

Reims begonnen u. bisher unaufhaltsam

vorgetragen. Soissons ist

unser. - Am Dienstag hat Hanna

Maispaziergang zum Guttenberger

Forsthaus. Lydi's Schule macht

keinen Ausflug, Herr Hauptlehrer

Grossmann bleibt scheint's lieber

Zuhause.

XXII (2. - 8. Juni) Der 14tägige Aufenthalt

in Oberstdorf geht zu Ende.

Am Montag u. Freitag Nachmittag

größere Spaziergänge mit Lt. Martin

(Aus der Stadtsteinacher Gegend, seinen

Zivilberuf habe ich nicht herausgebracht)

zum Oythalhaus u. auf

die Walserschanze (9000 bzw. 7 1/2

Tausend Schritte hin u. ebenso zurück)

Das Wetter ist teilweise recht kalt

u. bringt Neuschnee bis auf 1200

m herunter. Die Selbstkosten

betragen hier täglich 6 M 50 Pf; der

Aufenthalt kommt ziemlich teuer,

im ganzen auf rund 230 M, davon

treffen auf die Reise hin u. zurück über

60 M. - Samstag Abreise zunächst

 rechte Seite 

nach Augsburg, wo ich bis Montag

früh bleibe u. bei Hütters wohne.

XXIII. (9. - 15. Juni) In Augsburg Besuch

bei Apotheker Kähn. Sein Sohn besucht

jetzt die 4. Klasse des Realgymnasiums,

er kommt schwer vorwärts. Die Tochter

hat die Schule hinter sich. Nachmittag

Ausflug von Pfersen aus zu Fuß über

Leidershofen durch den Wald nach

Wellenburg mit dem schönen Fugger'schen

Schloß u. noch eingenommenem

Abendessen auf der langen Lindenallee

nach Göggingen herein. Für mich

recht erhebliche Marschleistung.

Mittwoch Wiederbeginn der dienstlichen

Tätigkeit. Daheim ist alles

wohl. Unsere frühere Magd Marg.

Bergmann ist wieder bei uns zur

allgemeinen Zufriedenheit. Eine

Seiltänzergesellschaft (Stey, Adlertruppe)

auf dem Sanderrasen hält die

Kinder in fieberhafter Spannung.

Der Aufenthalt in Oberstdorf hat mir

sehr gut getan; die herrliche Gebirgsluft

kräftigt wunderbar, die Gesichtsfarbe

ist frischer u. gesünder.


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  • October 5, 2017 14:43:56 Daniela Z

     linke Seite 

    Offensive zwischen Soissons und

    Reims begonnen u. bisher unaufhaltsam

    vorgetragen. Soissons ist

    unser. - Am Dienstag hat Hanna

    Maispaziergang zum Guttenberger

    Forsthaus. Lydi's Schule macht

    keinen Ausflug, Herr Hauptlehrer

    Grossmann bleibt scheint's lieber

    Zuhause.

    XXII (2. - 8. Juni) Der 14tägige Aufenthalt

    in Oberstdorf geht zu Ende.

    Am Montag u. Freitag Nachmittag

    größere Spaziergänge mit Lt. Martin

    (Aus der Stadtsteinacher Gegend, seinen

    Zivilberuf habe ich nicht herausgebracht)

    zum Oythalhaus u. auf

    die Walserschanze (9000 bzw. 7 1/2

    Tausend Schritte hin u. ebenso zurück)

    Das Wetter ist teilweise recht kalt

    u. bringt Neuschnee bis auf 1200

    m herunter. Die Selbstkosten

    betragen hier täglich 6 M 50 Pf; der

    Aufenthalt kommt ziemlich teuer,

    im ganzen auf rund 230 M, davon

    treffen auf die Reise hin u. zurück über

    60 M. - Samstag Abreise zunächst

     rechte Seite 

    nach Augsburg, wo ich bis Montag

    früh bleibe u. bei Hütters wohne.

    XXIII. (9. - 15. Juni) In Augsburg Besuch

    bei Apotheker Kähn. Sein Sohn besucht

    jetzt die 4. Klasse des Realgymnasiums,

    er kommt schwer vorwärts. Die Tochter

    hat die Schule hinter sich. Nachmittag

    Ausflug von Pfersen aus zu Fuß über

    Leidershofen durch den Wald nach

    Wellenburg mit dem schönen Fugger'schen

    Schloß u. noch eingenommenem

    Abendessen auf der langen Lindenallee

    nach Göggingen herein. Für mich

    recht erhebliche Marschleistung.

    Mittwoch Wiederbeginn der dienstlichen

    Tätigkeit. Daheim ist alles

    wohl. Unsere frühere Magd Marg.

    Bergmann ist wieder bei uns zur

    allgemeinen Zufriedenheit. Eine

    Seiltänzergesellschaft (Stey, Adlertruppe)

    auf dem Sanderrasen hält die

    Kinder in fieberhafter Spannung.

    Der Aufenthalt in Oberstdorf hat mir

    sehr gut getan; die herrliche Gebirgsluft

    kräftigt wunderbar, die Gesichtsfarbe

    ist frischer u. gesünder.

  • October 5, 2017 14:37:13 Daniela Z

     linke Seite 

    Offensive zwischen Soissons und

    Reims begonnen u. bisher unaufhaltsam

    vorgetragen. Soissons ist

    unser. - Am Dienstag hat Hanna

    Maispaziergang zum Guttenberger

    Forsthaus. Lydi's Schule macht

    keinen Ausflug, Herr Hauptlehrer

    Grossmann bleibt scheint's lieber

    Zuhause.

    XXII (2. - 8. Juni) Der 14tägige Aufenthalt

    in Oberstdorf geht zu Ende.

    Am Montag u. Freitag Nachmittag

    größere Spaziergänge mit Lt. Martin

    (Aus der Stadtsteinacher Gegend, seinen

    Zivilberuf habe ich nicht herausgebracht)

    zum Oythalhaus u. auf

    die Walserschanze (9000 bzw. 7 1/2

    Tausend Schritte hin u. ebenso zurück)

    Das Wetter ist teilweise recht kalt

    u. bringt Neuschnee bis auf 1200

    m herunter. Die Selbstkosten

    betragen hier täglich 6 M 50 missing; der

    Aufenthalt kommt ziemlich teuer,

    im ganzen auf rund 230 M, davon

    treffen auf die Reise hin u. zurück über

    60 M. - Samstag Abreise zunächst

     rechte Seite 

    nach Augsburg, wo ich bis Montag

    früh bleibe u. bei Hütters wohne.

    XXIII. (9. - 15. Juni) In Augsburg Besuch

    bei Apotheker Kähn. Sein Sohn besucht

    jetzt die 4. Klasse des Realgymnasiums,

    er kommt schwer vorwärts. Die Tochter

    hat die Schule hinter sich. Nachmittag

    Ausflug von Pfersen aus zu Fuß über

    Leidershofen durch den Wald nach

    Wellenburg mit dem schönen Fugger'schen

    Schloß u. noch eingenommenem

    Abendessen auf der langen Lindenallee

    nach Göggingen herein. Für mich

    recht erhebliche Marschleistung.

    Mittwoch Wiederbeginn der dienstlichen

    Tätigkeit. Daheim ist alles

    wohl. Unsere frühere Magd Marg.

    Bergmann ist wieder bei uns zur

    allgemeinen Zufriedenheit. Eine

    Seiltänzergesellschaft (Stey, Adlertruppe)

    auf dem Sanderrasen hält die

    Kinder in fieberhafter Spannung.

    Der Aufenthalt in Oberstdorf hat mir

    sehr gut getan; die herrliche Gebirgsluft

    kräftigt wunderbar, die Gesichtsfarbe

    ist frischer u. gesünder.


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Vera Braune
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